Ikarus mit Germanwings

J. A. Tillmann

Als ich mich auf den Weg machte, bestieg ich zuerst einen Ikarus. Ikaros war nicht nur das aufstrebende Kind von Daidalos, sondern auch der Markenname der in Ungarn erzeugten Autobusse. Eine Art Nationalsymbol im doppelten Sinne. Sie waren einst von Kairo bis Kasachstan und von Kuba bis Vietnam ein gutes Beispiel für die ungarische Technik und Arbeit, eigentlich bis zur jüngsten Vergangenheit, als die Firma nach einer langen Agonie zu guter Letzt Pleite machte. Andererseits war sie eines der repräsentativsten Beispiele für die nationalen Charakteristika: Vertrauen in die Zukunft, unbeugsamer Frohsinn und weiser Weitblick – denn wem fiele es noch ein, ein Fahrzeug mit dem Namen einer zur Abgehobenheit, Katastrophe und zum Verfall verdammten mythischen Gestalt zu benennen? Damit wären eigentlich die kulturanthropologischen Probleme der vergleichenden Wissenschaften über Gewohnheit, Faulheit und Muße exponiert.

Mit Germanwings flog ich nach Stuttgart. Was sich bei weitem nicht als so beflügelnd erwies, denn die Flügel des Flugzeugs hoben erst nach einer vierstündigen Verspätung ab. Das ist eigentlich eine gute Bedingung zum Studium des Nichtstuns. Der Warteraum ist ein idealer Platz für die Feldforschung. Er ist voll von sitzenden und wartenden Menschen, die sich langweilen. Manche blätterten Bildzeitschriften durch, ein alter Herr vertiefte sich in eine Reclam-Ausgabe von Nietzsches Geburt der Tragödie . (Besser später als nie? Oder: noch einmal…?) Eine schwedische Familie mit vier Kindern spielte am Boden Karten. In meiner Nähe saß ein vierzigjähriger ungarischer Mann mit Schnurrbart, der seine verkorkste Identität mit einem Buch von Albert Wass pflegte.

 

Drei Tage – drei Bäder

Das Phänomen der Faulheit und des Nichtstuns kann am besten durch Beobachtung erschlossen werden. Ausgiebige Erfahrungen zu diesem Themenbereich habe ich vor allem auf der Bahn, in Bädern und an Stränden gesammelt – insbesondere in Budapester Heilbädern, die ich in erster Linie im Winter aufsuche, um die dunkle Jahreszeit zu überstehen, und in Hinblick auf Scheuermann , zudem noch an See- und Meeresufern, am ehesten an der Adria, wann immer ich es mir erlauben kann. Deswegen suchte ich auch auf deutschem Terrain derartige Plätze.

Die Besuche von solchen Bädern wie das Lukács oder das Rudas sind keine Wellness-Ausflüge, sondern Teil des Lebens. Diese Institutionen sind nach den mittelalterlichen und anderen Zwischenfällen wieder römisch geworden oder geblieben: sie sind Schauplatz des gesellschaftlichen Lebens, aber zugleich auch nahezu meditativer Rückzugs aus diesem. (Man kann dort andere Leute und Freunde treffen, oder sogar Arbeitsgespräche abhalten, wie in einem Café. Die Gesprächsfetzen, die aus den verschiedenen Richtungen zu hören sind, lauten: ich bitte dich… Überbrückungskredit…dann kam der )

Ist der Zweck des Besuches die Kontemplation, sind Bäder der absolut ideale Ort dafür. Es gibt nichts (niemanden) zu sehen, denn wegen der Dampfwolken sind zumeist nur verbrauchte, welke Körper verschwommen zu erkennen. So studiere ich im allgemeinen lieber das Schimmern des Wassers oder das Licht, das durch die Kuppel einfällt. Unter der Kuppel des Rudas-Bades ist das Entschweben sowohl elementar als auch kosmisch, als ob man aus dem Pantheon den Himmel betrachten würde. Aber hier gibt es noch dazu Wasser, das warm ist. So erinnert es einen weniger ans Himmelsgewölbe als an die Höhle der Gebärmutter, der Aufenthalt dort aber an den ursprünglich körperlosen und gewichtslosen Schwebezustand. Das halbkugelförmige Dach ist eine riesige Glasmandala: In sechs konzentrischen Kreisen ordnen sich Fenster mit sechszackigen Sternen aneinander, was gleichzeitig auf römischer, hebräischer und türkischer Tradition beruht. Dies ergänzen christliche Aspekte, wenn man unter ihr mit ausgebreiteten Armen im Wasser schwebt.

Als ich im Netz nach solchen deutschen Plätzen suchte, die den ungarischen Heilbädern gleichen, fand ich nichts Entsprechendes. Daß es sie doch gibt, stellte sich erst später heraus, als Kollege Kapielski mich auf die Stuttgarter Bäder aufmerksam machte. Natürlich kann es sein, daß die begriffliche Differenz zwischen Heilbad und Mineralbad einen ziemlichen Unterschied erahnen läßt, doch ist von ein und derselben Institution die Rede. Höchstens die Zusammensetzung der Mineralien weicht voneinander ab, die ja bei jedem Bad sowieso anders ist. Wäre der Grund der Divergenz eine kulturelle Konvention? Oder nur die politisch und korrekt scheinende sprachliche Verpackung der marktwirtschaftlichen Interessen?

In Stuttgart traf ich Tibor, einen alten Freund aus Pécs. Auch da kam das Gespräch aufs Mineralwasser, stimmt, nicht aufs Badewasser. Er erzählte, mit welchem Tempo im Norden des Plattensees, im Káli-Becken, der Wasserbestand von der Firma Nestlé abgepumpt wird, was ihre „Produktion” ums Vielfache erhöht, jedoch die Quellen und Brunnen der Umgebung zum Versiegen bringt. Das erinnerte mich an eine alte russische Science Fiction-Geschichte von Alexander Beljajew ( Der Lufthändler ) , in der die „segensreichen” Machenschaften des Hauptprotagonisten erst dann Aufmerksamkeit erregen, als er den Vorrat an vorhandener Luft bereits größtenteils für sich eingelagert hat, und ihn zu verkaufen beginnt…

 

MineralBad Cannstatt

Dieses Bad wird als „Insel der Ruhe” angepriesen. Es liegt vom Stadtzentrum am weitesten entfernt, ist eines der neuesten Gebäude und das teuerste. Vielleicht hat es auch deshalb verhältnismäßig wenig Besucher. Das Wasser ist dermaßen mit Mineralien gesättigt, daß die Auftriebskraft stärker ist als die des Meeres. Mit einem Aufzug gelangt man von den Schwimmbecken zu den Saunen. Von denen gibt es einige. Fast jeder ist nackt, trägt seine Nacktheit aber wie eine Kleidung. Wenn sie sich niedersetzen, achten sie darauf, daß sie sich nicht verknittert. Unter den vielen Saunen ist auch eine „meditative”, wo eine Aufschrift um gänzliche Ruhe bittet. Aber im Gegensatz dazu spielen sie dort ununterbrochen ein Potpourri aus Entspannungsmusik. Man kann auch im blauen Nichts, das hinter dem blauen Fenster schimmert , kontemplativ versinken. Genauso wie sich das ein Multikulti-Mäxchen so vorstellt. Die Atmosphäre ist ebenso lauwarm wie die Luft. Ich ergriff die Flucht.

Später geriet mir ein katholischer Flyer in die Hand, in dem neben anderen Kursen auch die Kombination aus Wellness und paulinischer Körperkonzeption angeboten wurde. Sie versuchen, das Schwarze „der Mode angepaßt” als trendmäßiges Weiße zu verkaufen (oder andersrum). Von einem Extrem ins andere: Auch Paulus neigte schon dazu, danach wurde das von den Anhängern Savanarolas, den Viktorianern und noch vielen anderen Arten der Manichäer sowie sonstigen kranken Seelen bis zur „Vollkommenheit” entwickelt – es gelang, ins andere Extrem zu fallen. Aber ein Ausgleich wird wohl nicht möglich sein, denn die lauwarme Mittelmäßigkeit ist nicht identisch mit dem Mittelweg zwischen den Extremen.

In der anderen Sauna sprach ein alter schwäbischer Herr mit seinem Freund. Es klang beinahe wie die Sprache meiner Großeltern. Sie kamen anscheinend aus einem Dorf, waren wahrscheinlich Bauern, denn in der Stadt sprach man Hochdeutsch. Aus meiner Kindheit erinnere ich mich an solche knochigen, hageren Gesichter. Binnen zwei Generationen hat sich die Anthropologie verändert.

 

Mineral-Bad Berg

Eine Atmosphäre der sechziger Jahre durchdringt diesen Ort. Das Wasser ist dunkel und eisenhältig. An der Wand in der Sauna befinden sich sogar drei Sanduhren. Bei uns gibt es nur eine. Dabei ist auch diese zumindest doppelt überflüssig, da die zeitmessende, auf dem Gebiet der Arbeitsverrichtung gut trainierte Menschheit auf die Minute genau Auskunft über das Verrinnen der Zeit geben kann, sogar in Ermangelung einer Uhr, indem sie sozusagen ihr Zeitgefühl in Anspruch nimmt. (In der Sauna ermahnt einen der Körper sowieso daran, und es ist möglich, ja es lohnt sich sogar, etwas länger, aber nicht viel länger, dort zu verweilen, als es einem erträglich erscheint.) Andererseits wäre gerade hier der Ort, aus allem auszusteigen: aus der normalen Dimension und der konventionellen Zeit. Aber es scheint, daß die Deutschen ihre Kleider leichter ablegen als ihren Arbeits- und Leistungszwang.

Trotzdem tauchten auch Themen der Muße auf: Der eine alte Herr erzählte seinem Gefährten über eine 135jährige Buche. Kurz vorm Schließen des Bades ertönte ein Schlager mit dem Refrain Auf Wiedersehen , öfters sogar. Die reinsten Klänge der sechziger Jahre.

Im griechischen Restaurant, in welches ich einkehrte, um Mittag zu essen, übten sich fünf Männer drei verschiedener Generationen im Nichtstun. Der Besitzer setzte sich von Zeit zu Zeit zu ihnen, sie sprachen miteinander, manchmal verstummten sie, qualmten nur vor sich hin, dann kam der Gesprächsfluß wieder in Gang.

 

Das Leuze Mineralbad

Dieses Bad lag am nächsten, war das beliebteste und meistbesuchte. Gut, daß ich es als letztes aufsuchte. Es ist groß, verwinkelt, und es braucht Zeit, bis man sich darin zurechtfindet. In der trockenen Sauna erinnerten sich alte Herren in fürchterlichem Dialekt an ihre Erlebnisse aus den sechziger Jahren: Wie herrlich war es, in der jugoslawischen Adria zu segeln.

Hier war die Nacktheit in der Nähe der Saunas nicht Empfehlung, sie war Pflicht: Ich wurde sogar getadelt, wieso ich denn eine Badehose trage… Aber wenn man in den Pausen zwischen den Saunabesuchen schwimmt, ist es doch einfacher, sich nicht immer umzuziehen. Man wies mich auch zurecht, nächstes Mal ein größeres Handtuch mitzubringen. Der gesellschaftliche Zwang scheint noch etwas größer zu sein als bei uns. Am nächsten Tag im neuen Kunstmuseum, das im ganzen gesehen einen ziemlich schwachen Bestand aufweist, sagte mir zudem der Saalwächter und zeigte es mir auch, wie ich mein Sakko zu tragen hätte. Das war aufs erste Hören so absurd, daß ich lachen mußte. Mit so etwas wurde ich das letzte Mal bei der Volksarmee traktiert. (Das Sakko hängte ich mir dann über die Schulter, aber nicht so, wie er es gezeigt hatte. Zu Hause hätte ich ihn wahrscheinlich zum Teufel geschickt.)

 

Solitude

Das Schloß Solitude hatte ich zwar eingeplant, bin aber dann doch nicht hinausgefahren, um seine Abgeschiedenheit zu erfahren. Teils weil in meinem Dachzimmer genügend davon vorhanden war, teils weil es sich nicht in die Tagesordnung einbauen ließ: in die Abfolge des müßigen und geschäftigen Sinnierens, der beobachtenden Anteilnahme, der mitgebrachten Arbeit, der Spaziergänge, der Siestas und Bäderbesuche. Aber dank der Gnade der Kontingenz sah ich dort den Film Die große Stille . Dieser Dokumentarfilm handelt von den Kartäusern, die in den Alpen leben. Sie bilden eigentlich keine Mönchsgemeinschaft, sondern sind Eremiten, die nebeneinander leben und sich dem Schweigen verschrieben haben. Sie arbeiten nicht, sondern weihen sich der Beschaulichkeit, denn es ist ein kontemplativer Orden. (In dieser Hinsicht zeigt aber der Film irreführend viele Arbeitsprozesse.) Ihren Lebensunterhalt sichern Spenden und Patentgebühren für das Rezept ihres Kräuterlikörs.

Neben den schönen Bildern fiel mir noch die extreme Lebensweise auf, in die der Film einen Einblick gewährte. Nicht die Art wie Mönche im allgemeinen leben, denn das kenne ich von den Benediktinern recht gut. Aber wie die Kartäuser leben, das erschien mir verhältnismäßig übertrieben. Die Kontemplation befindet sich nicht im Einklang mit der Tätigkeit, mit der Regel ora et labora . Das zeigt sich am augenscheinlichsten bei der Essensverteilung und während den Mahlzeiten, die genauso ablaufen wie in einem Gefängnis: So bekommen und verzehren Bewohner von Einzelzellen ihre Speisen. Und dies hat nicht viel mit der Nachfolge Christi zu tun, der, wie das in den Evangelien betont wird, auch mit den Zöllnern und Sündern gemeinsam gespeist hat. Im Gegensatz zu ihnen haben die Benediktiner ein Gespür für das richtige Verhältnis und die angemessene Form.

Voriges Jahr wurde mir während des Lesens eines Buches über den Alltag der Wüstenmönche eine grundlegende Tatsache bewußt, worüber kein einziges Sachbuch handelt (auch das damals gelesene nicht), nämlich, daß es früher sehr schwer war, alleine zu leben: in der Welt der Städte nicht weniger als auf den Dörfern. Dem kann man heute vielleicht am ehesten in Asien begegnen. Ich zumindest habe dort eine Kostprobe davon bekommen. Im Falle der Mönche ist natürlich nicht bloß die Einsamkeit das Ziel, sondern viel eher das Erlangen eines anderen harmonischen Zustandes, worauf die monastische Tradition besonderen Wert legt. Denn das Sich-Zurückziehen von der (Außen)Welt bedeutet gleichzeitig die Suche der Nähe Gottes.

Von der Direktorin des Budapester Goethe Instituts hörte ich eine Geschichte, die die historische und kulturelle Problematik des Verhältnisses von Beisammensein und Alleinsein beleuchtet: Ein chinesischer Gaststudent traf bei ihren Freunden ein, die ihm auch eine Unterkunft gaben. Nach einigen Tagen bemerkten sie eines Nachts, daß sich jemand in ihrem Schlafzimmer befand. Es war der chinesische Student, der versuchte, sich am Boden einen Schlafplatz zu suchen. Als sie ihn darauf ansprachen, erzählte er, daß er in seinem ganzen Leben noch nie alleine gewesen wäre. Er war das ständige Beisammensein so sehr gewohnt, daß er alle Konventionen und Hemmungen übertretend um jeden Preis in menschliche Nähe gelangen wollte.

 

Synchronisation der Langeweile

Das Beispiel der Mönche ist in diesem Zusammenhang deshalb interessant, weil sie die Meditation praktizieren. Der Theoretiker der Faulheit, Tom Hodgkinson, behauptet diesbezüglich folgendes: „Es gibt keine reinere Form des Nichtstuns als die Meditation.” Diese alte Praxis, die einen Teil der antiken Philosophie bildete, wird nicht nur durch die neuere Lebenskunst untermauert, sondern auch von einer Spitzenwissenschaft wie der Gehirnforschung. Detlef B. Linke schreibt in seinem Buch ( Das Gehirn ) über die verschiedene Zeitwahrnehmung in den einzelnen Hirnhälften, bzw. Gehirnbereichen, da das Gehirn keine einheitliche „Rhythmussektion” hat. Deshalb gibt das Innehalten im Tätigsein – ganz bis hin zu seiner extremen Form, der Langeweile – unserem Gehirn die Möglichkeit, seine unterschiedlichen Zeiten einander anzugleichen, zu synchronisieren. Gemäß Linke könnte „die Reflexion über die Zeit einen Gewinn von erlebter Zeit mit sich bringen.” Dann fügt er noch hinzu: „ Hierzu könnte man dann aber auch die selten positiv bewertete Erfahrung der Langeweile rechnen, die gemäß einem derartigen Modell in der Lage wäre, größere Synchronisationseinheiten herzustellen.”

Das Nichtstun, die Einstellung und Unterbrechung der Betätigung, besonders die verschiedenen Arten der Meditation, ermöglichen, daß die im Gehirn umherschwirrenden Sachen sich „ablagern”, ins richtige Verhältnis und dann an ihren entsprechenden Platz kommen können – im Kontext der Tage, des Lebens und der Welt. Wie im Gehirn die „leere” Zeit – die Langeweile – zur Synchronisation der verschiedenen Zeiten in den einzelnen Gehirnbereichen dient, so kann auch das Nichtstun eine Gelegenheit zur Sammlung und zum Stimmungsumschwung bieten. Deshalb kann man im Teich des Nichtstuns große Fische fangen, genauso wie man sich auch darin verlieren kann, da ja das Nichtstun uferlos werden kann, wenn man das andere Ufer aus den Augen verliert, wohin man an sich gelangen müßte: dort, wo sich das Gefilde der Taten befindet.

 

Arbeit

Es gibt auch anthropologische Voraussetzungen: die Freuden und Zwänge zur Bewegung und Betätigung des Körpers. Die Anstrengung, die zu einem Ergebnis führt – und gut tut, einen mit wohltuender Müdigkeit erfüllt. Sie ermöglicht einem auch, die Nützlichkeit des Tätigseins sinnlich zu empfinden.

Die Arbeit (insbesondere die sogenannte körperliche) hebt die Zeit auf, aber zumindest das Gefühl dafür. Die Aufmerksamkeit fokussiert sich auf die Reihenfolge der Taten und Tätigkeiten und löst sich darin auf. Ist die Arbeit angenehm, zählen weder Minuten noch Stunden, ist sie jedoch unangenehm, fällt sie einem zur Last, schleppt sich dahin und ist eine pure Qual. Das hängt nicht von der Schwere der Arbeit ab. Als ich fünfzehn war, verrichtete ich einen Sommer lang Waldarbeit. Nach dem Kahlschlag mußte das Gelände für die Neuaufforstung gesäubert werden: bei sengender Hitze für mich wie für die mit mir arbeitenden Erwachsenen keine geringe Leistung. Trotzdem war es unsagbar gut, am Ende des Tages in der sommerlichen Dämmerung erschöpft nach Hause zu trotten.

Da ich nicht den Eindruck erwecken will, daß ich ein Held der Arbeit bin, eher das Gegenteil, stellt sich für mich die Frage, wie sich meine ursprüngliche Faulheit dennoch mit meinem zumeist geschäftigen Tätigsein vereinbaren läßt. Ich neige dazu, den Hang zur Faulheit als anthropologische Gegebenheit zu betrachten. Wir haben nämlich einen großen Drang zur Faulheit und sind heftig bemüht, das Nichtstun durch emsige, arbeitsame Tätigkeiten zu bekämpfen.

Für mich als Kopfarbeiter genauso wie für meinesgleichen ist der kritische Punkt natürlich nicht das Ende, sondern der Beginn der Arbeit, das Anfangen, besser gesagt: das Aufschieben. Daran leiden viele. Heutzutage wird dies als eine Art der Neurose angesehen: Procrastination, Aufschieberei . Hier taucht wieder der kulturanthropologische Gesichtspunkt auf: Welche Rolle spielt bei all dem die kulturelle Zugehörigkeit in Hinsicht auf die ursprünglichen Zielvorstellungen, Erwartungshaltungen sowie evolutionären Richtungen (siehe Ikarus ) und konkret in Bezug auf die Arbeitskultur? Es ist nämlich nicht leicht, etwas zu beginnen und über die Anfangsschwierigkeiten hinwegzukommen, wenn es keine Perspektiven, keine minimalen gesellschaftlichen Vereinbarungen über auf die Gestaltung der Zukunft gibt, jedoch einen unbegrenzten Vorrat an historisch angehäuften und tradierten Mißerfolgen. Das Angebot solcherart gestimmter, wiederverwerteter Produkte ist übermäßig.

Zudem steht außer Zweifel, daß das Alltagsleben in den osteuropäischen Länder eine andere Last aufbürdete und immer noch aufbürdet, als die Tage, die weiter westlich vergehen. (Sie sind mühseliger, werden von schärferen Rändern umgeben, und das Sich-Hindurchkämpfen ist umständlicher…) Unsere westlichen Mitbrüder bewegen sich zumeist unter günstigeren Bedingungen auf besser geölten Schienen, auf angenehmeren Oberflächen. (Dennoch kann auch dort behauptet werden, daß das Leben an sich eine schwere Aufgabe ist, die man nicht immer gerne verrichtet – Dank an Andy Warhol für seine treffende Bemerkung. )

 

Auf der Bahn

Der Zug fuhr fast lautlos und ist im Vergleich zu den ungarischen viel schneller. Vom Zugfenster aus dominierten ununterbrochen Landschaftsbilder und Stilleben. (Obwohl manchmal auch einige expressionistische Industriebauten auftauchten, z. B. beim Frankfurter Flughafen der konstruktivistische Stil à la Calatrava.) Im Zug schlief kaum jemand, hingegen herrschte ein emsiges Treiben. Ein betagter Herr las mit Hilfe eines Wörterbuches einen englischen Text. Vor mir saß ein Büro, der Chef telephonierte, die Sekretärin werkte auf ihrem Laptop. Fast jeder las oder tat zumindest so, schaute manchmal ins Nichts oder musterte die anderen.

Die lange Reise unterbrechend suchte ich einen Platz, wo ich einige Stunden an Land gehen könnte. Ich wählte Göttingen. Es gab Zeiten, da halb Europa (aber sicherlich ihr östlicher Teil) dorthin geeilt ist. Noch im vergangenen Jahrhundert fand man Gründe, um diesen Ort aufzusuchen. Für mich ein Halt für einen Nachmittag. Eine beachtliche Altstadt mit einer Menge alter, seit Jahrhunderten unangetasteter Bürgerhäuser. Fast an jeder Fassade eine Gedenktafel, wer und wie lange dort gewohnt hat, wie zum Beispiel Benjamin Franklin, der Ossian-Dichter und noch andere örtliche und gesamtdeutsche Größen. Auf einem Plakat wurde Mozart so angepriesen: Tut dem Magen gut .

Hier befindet sich auch die größte ethnographische Sammlung des Landes. Aber es stellte sich heraus, daß man sie nur sonntags besichtigen kann, nur nach Voranmeldung – versteht sich! Aber was soll’s! Schließlich bin ich der Reisende und verfolge meine eigene Forschungsroute, in der natürlich auch die Entdeckungen anderer reichlich Platz finden. Neben dem Theater im Parkcafe schlug ich mein Lager auf: Auf dem Titelblatt der am Nebentisch gelesenen Zeitung prangte die triumphierende Schlagzeile: Die Arbeitslosenrate sank unter 4 Millionen.

 

Wenn Arbeiter marschieren

Eine Vielzahl historischer und ethnographischer Tatsachen weist darauf hin, daß unsere Vorfahren jahrtausendelang ihre Zeit in erster Linie nicht mit Arbeit verbracht haben. Der Autor der Genesis faßt dieses Problem bündig zusammen: Arbeit ist eine Strafe, die im Zuge der Vertreibung aus dem Paradies über uns verhängt wurde. Das bedeutet andererseits, daß hier draußen, jenseits von Eden, ohne Arbeit die Rast nicht süß ist. Ist indessen Arbeit eine Bestrafung, dann geht das „Nichtarbeiten” mit Schuldbewußtsein einher. Das Nichtstun legt einem jedoch die Bürde des Zeitvertreibes auf. Ihre gemischten Formen konnte man auf den seinerzeitigen osteuropäischen Arbeitsplätzen und insbesondere beim Wehrdienst ausführlich studieren.

Meiner Meinung nach kann man für Ungarn drei Phasen unterscheiden: Die älteste, archaische Schicht ist das Ungarisch-Orientalische (oder euphemistisch ausgedrückt: das Südländische) – mit all ihren konventionellen Begleiterscheinungen. (Selbstverständlich hat jede Kultur im Laufe ihrer jahrtausendelangen Vorgeschichte einen gewissen Anteil daran abbekommen, doch je weiter östlicher, desto eher und um so länger.) In der ungarischen Literatur des 19. Jh. verkörpert das am markantesten die Gestalt Pál Patós. Seine Losung war: Ach, das hat ja noch Zeit! Von außen betrachtet, beleuchtet dies das Fragment Geist und Langeweile von Nietzsche, wo es heißt: Das Sprichwort: »Der Magyar ist viel zu faul, um sich zu langweilen« gibt zu denken. Die feinsten und tätigsten Tiere erst sind der Langeweile fähig.

Die zweite Phase war die Epoche des „Komeinismus” . Während des Systems der offiziellen Arbeitermythologie, das vier Jahrzehnte lang vorherrschte, entfaltete sich eine ganz einzigartige Kultur der Arbeitsvermeidung, Scheinarbeit und der kaum oder überhaupt nicht verrichteten Arbeit. Darüber hat man Bibliotheken voll geschrieben mit schöner und weniger schöner Literatur.

Die dritte Phase ist die Gegenwart, deren Anfänge zweifellos auf der vorherigen basieren. Beim Studium der Faulheit wurde mir bewußt, wieso die „ungarischen Wirrungen” – um einen Ausdruck von H. M. Enzensberger zu gebrauchen – seit der Jahrtausendwende beträchtlich zugenommen haben bis hin zu den Unruhen der jüngsten Vergangenheit. Das begann nicht mit dem Neokapitalismus, sondern mit dem späten Komeinismus . Ungefähr ab 1981 bekamen die Arbeitnehmer eine Möglichkeit, sich neben dem bis dahin schon erlaubten sogenannten Nebenverdienst zu selbständigen Privatunternehmen zusammenzuschließen und auf ihren eigenen Arbeitsplätzen über die achtstündige Arbeitszeit hinaus in weiteren Stunden sich selbst auszubeuten.

Nach der Wende erhielt all das noch einen kapitalen (kapitalistischen) Querschlag. Das Ergebnis ist ein neurotisiertes Land mit einer Bevölkerung, die zum Großteil unfähig, ist ihre Ruhe, Besonnenheit und eine nüchterne Denkweise zu bewahren, sowie die elementarsten, alltäglichen normalen Umgangsformen überhaupt einzuhalten. Das hat wieder einmal Nietzsche diagnostiziert: Aus Mangel an Ruhe läuft unsere Civilisation in eine neue Barbarei aus .

 

Auf zum Meer

In Hamburg war ich zu Gast bei Thomas, einem langjährigen Freund von mir, der in den neunziger Jahren bei der deutschsprachigen Budapester Wochenzeitung Pester Lloyd als Journalist gearbeitet hat. Seit zwei Monaten arbeitslos war er sehr an der Sache interessiert, mit der ich mich beschäftigte. Arbeitslos zu werden, ist auch eine „Reise”, ein Perspektivenwechsel, denn dieselben Dinge erscheinen in einem anderen Licht. Der Kontrast zu früher wird sichtbar, die Welt anzweifelbar. Deshalb unterhielten wir uns viel.

Thomas fuhr mich mit dem Auto kreuz und quer umher: Häfen, Inseln, Kanäle, Neben- und tote Arme. Überall gab es neue Gebäude und Baustellen: Wohn- und Bürogebäude. Hamburg boomt , eines der wichtigsten Tore zum Meer für Mittel- und Osteuropa wird erweitert. Auf den Straßen befand sich eine Unmenge von Lastwagen, auf dem Festland und den Schiffen Hunderte von Containern. Schier alles wurde in Bewegung gesetzt und jeder bewegte sich.

Wir gingen zum Meer. „Ein Spaziergang am Meeresstrand kann sehr vieles lösen.” – diesen Satz habe ich einmal von einem Kunstkritiker gehört, der ihn im Zusammenhang mit der Weite der bildenden Kunst der Kulturen, die an einem Meer liegen, gesagt hat. Doch der Satz gilt allgemein. Das Meer ist nicht bloß eine große, zumeist von Wellen gefurchte Fläche, sondern eine Form, die Unendlichkeit unmittelbar begreifen und erfahren zu können. Leibniz meint: Jede Seele erkennt das Unendliche, erkennt alles, freilich in undeutlicher Weise, so wie ich etwa, wenn ich am Meeresufer spazierengehe und das gewaltige Rauschen des Meeres höre. Das Meer befähigt dazu, sich von den Proportionen, den Relationen der Welt einen Begriff machen zu können. Miklós Erdély faßte die daraus resultierende Erfahrung in einer seiner aphoristischen Schriften zusammen: Wenn du deine Augen auf zweierlei richtest, auf das immer Kleinere und das unüberschaubar Große, dann siehst du ein, daß du ein und dasselbe siehst, und dein alltäglicher Kummer verschwindet.

Als wir die Stadt hinter uns ließen, trübte es sich ein. Das Grau in Grau paßte gut zu dem Küstenstreifen der Nordsee: pure Eintönigkeit, eine flache, gleichförmige Landschaft mit Einzelgehöften und kleinen Dörfern. Manchmal begrenzten Deiche das Sehfeld. Dann endlich ein Strand mit dort aufgestellten Strandkörben. In diesen kann man sich aalen, wie aus einem Nest hinausschauen, das Meer und seine Weite betrachten. Um 1900 schrieb der positivistische Geograph Friedrich Ratzel über das Meer und seinen Reiz: Die ungebrochene Fläche des Meeres ist die weiteste Ebene, die es in der Natur gibt. Ein großes Flachland mag ebensoviel Umblick gewähren wie das Meer – es ist niemals derselbe große Eindruck, weil dem Lande die Einheit des Stoffes und der Farbe fehlt, und weil überhaupt völlige Ebenheit auf dem Lande selten ist. Selten wird man auch in einförmigen Steppen und Wüsten den Eindruck haben, den Darwin beim Blick in die endlosen Buchten der Magalhäesstraße in die Worte faßte: sie schienen über die Grenzen dieser Welt hinauszuführen. Darin spricht sich die Unendlichkeit des Einförmigen aus. Wer den »Zug zum Meere« in sich selbst oder anderen, die davon erfaßt worden sind, prüft, wird immer auf die Weite der Horizonte als auf das tiefst Wirksame in der Wirkung der Meeresbilder geführt werden.

 

Am Hafen

Freitags abends in Hamburg: Die Hektik der Woche legt sich. Auch im Büroviertel entspannen sich die verkrampften Gesichter. Auf den Wiesen, die sich rund um die Außenalster erstrecken, machten es sich die Menschen bequem allein, zu zweit oder in Gruppen. Es herrschte Ruhe und Frieden: sozusagen der Beginn des Sabbats. Nur als ob im Lauf der Dinge etwas ins Stocken geraten wäre, weshalb eine Fortsetzung nicht mehr möglich ist.

Es gibt keine Fischer. Hier fischen die Leute nicht. Sie vertreiben sich die Zeit auf andere Weise. Dabei ist das Fischen die purste und dennoch allgemein anerkannte Form des Nichtstuns. Es wird mit der alltäglichen Nützlichkeit, der Ausrüstung und den Techniken des Fischfangs bemäntelt, ist eine sorgsam getarnte Form der Kontemplation: das Wasser und der Himmel, das Schaukeln der Wellen, die Ruhe. Im Vergleich zum Fischen ist jedes andere in die Arbeitswelt integrierte Untätigsein – eigentlich auch die Nachtwache – viel eher eine „gesellschaftlich nützliche Tätigkeit”. Dieser Begriff rührt von einer alten marxistischen Definition her, deren Unhaltbarkeit nicht nur auf Grund des Fiaskos ihrer kontinentgroßen Versuchsstation offensichtlich ist. Bei zahlreichen Arbeits-, Berufs- und Industriezweigen hat sich schon herausgestellt, daß sie nicht nur nicht gesellschaftlich nützlich, sondern ausgesprochen schädlich sind. Das Fischen zählt heutzutage keineswegs zu den modernen Freizeitbetätigungen, nicht einmal – wie die Soziologin Roberta Sassatelli meint – das Faulenzen und das „süße Nichtstun” .

Was würde auch geschehen, wenn es den arbeitsamen Alltag nicht gäbe? Wohin würden die verschiedenen Prozesse ohne die ins Joch gespannten Körper und die in eine Richtung ausgerichteten Köpfe ausarten? Würden die untätigen Idyllen der phantastischen Literatur zur Wirklichkeit? Auch so kann man schon den unglaublich sprunghaften Anstieg der Prasserei wahrnehmen.

Dann hielten wir an einem Strand am Ufer der Elbe: der Ruhepunkt ein Café auf dem Sandstrand. Rundherum ältere Paare und Singles, junge Alleinstehende und mehr oder weniger sichtbar heruntergekommene Arbeitslose. Mütter mit ihren kleinen Kindern. Sie betrachteten wie wir das Fließen des Wassers, das Herannahen und Sich-Entfernen der Schiffe. Es tat gut, hier vom Strand aus das zu sehen und zu beobachten, worin man ohnehin ständig steckt: im Fluß der Dinge, in den Abläufen. Von außen, aus sicherer Distanz zur Bewegtheit des Fluidums. Schauen. Sitzen, Sichausstrecken, Sein.

Dann tauchte ein Gitarrist auf. Er hatte seinen Verstärker mitgebracht und fing zu klimpern an. Der akustische Kitsch entlarvte die Idylle. Wir brachen auf. Dann schon lieber der Strom.

 

Deutsch von Christine Rácz

Albert Wass ist zur Zeit der populärste nationale Hüter des Kitsches. Zuerst war er in Siebenbürgen ein Gräfchen, danach wurde er in Amerika die Stütze des „hungaristischen“ Nachrichtendienstes. In seinen Büchern verbindet sich die muffige Phantasiewelt mit der abgetakelten Erzählweise des 19. Jh. Ein Bild von seinen Büchern kann sich jmand verschaffen, wenn er die Die Glut [Piper Verlag, München, 1999] von Márai gelesen hat oder liest und dann noch den Kitschfaktor hoch drei nimmt. Im Gegensatz zu ihm konnte Márai jedoch schreiben, außerdem sind auch gute Bücher von ihm erschienen, was man von Albi Wass nicht behaupten kann. Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, ist er heute einer der meistgelesensten Autoren der an der nationalen Neurose leidenden Mittelschicht und ein würdiges Beispiel ihres geistigen Niveaus.

Holger Werfel Scheuermann war ein dänischer Orthopäde, nach dem der Morbus Scheuermann benannt ist und der ihn als erster diagnostiziert hat.

Собрание сочинений т. 1-2.

Lucien Regnault: La vie quotidienne des péres du désert, Hachette, Paris, 1990.

Tom Hodgkinson: Anleitung zum Müßiggang, Heyne Verlag, München, 2007. S. 303.

Detlef B. Linke: Das Gehirn, C. H. Beck Verlag, München, 1999, S. 82-84.

The Philosophy of Andy Warhol (From A to B & Back Again),1975 . S. 110.

Tagesspiegel: 2007-05-02.

Friedrich Nietzsche: Menschliches, Allzumenschliches, In: Werke und Briefe. Bd. 2, S. 319.

Komeinismus ist ein ironischer Begriff, der die Übereinstimmungen der im Laufe der Moderne aufgetretenen und auftretenden totalitären Regime, wie z. B. den Kommunismus und Chomeinismus, zum Ausdruck bringen soll. (Anm. der Übers.).

Hans Magnus Enzensberger: Ungarische Wirrungen. In: Ach, Europa! Suhrkamp, Frankfurt am Main, 1985. S. 126.

Nietzsche: Menschliches, Allzumenschliches, In: Werke und Briefe. Bd. 1, S. 903.

Gottfried Wilhelm Leibniz: Vernunftprinzipien der Natur und Gnade, Übers. v. Artur Buchenau, Meiner, Hamburg, 1982, S. 18/19.

http://arthist.elte.hu/Tanarok/SzoekeA/fulltexts/ACTA/Mondolat.htm

Erdély , Miklós: Mondolat. [„ Der ungarische Titel Mondolat ist eine unübersetzbare Verballhornung aus mondat (Satz) und gondolat (Gedanke) und war der Titel einer Streitschrift gegen die von Ferenc Kazinczy (1759–1831) ausgehende ungarische Spracherneuerung, Anm. d. Übers.: Szőke Annamária ”] In: Második kötet, [Zweiter Band], Magyar Műhely, Paris/Wien/Budapest, 1991, S. 5/6. Magyar Műhely, Nr. 67, 1983. AL 6., September 1983, S 41-42 .

Friedrich Ratzel: Das Wasser in der Landschaft. In: Globus. Illustrierte Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde , 81. Band, Braunschweig, Verlag von Friedrich Vieweg und Sohn, 1902. S. 147.

Vgl.: Roberta Sassatelli: Tempo libero e luoghi del consumo. In: Consumo, cultura e società. Il Mulino, Bologna, 2004. S. 146.


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