Kurze Geschichte unserer Stadt

Am 28 Januar im Jahre 1954 hat der Ministerrat für ein im 18 Jh. gegründetes Gemeinde den Titel "Stadt" gegeben, Die letzten 4 Jahrzehnten sind also nur ein Bruchteil der Geschichte von Oroszlány. Es lohnt sich aber einen Blick auf den zu diese wichtige Entscheidung führenden Weg zu werfen: Der Ausdruck "Stadt" wird heute vor allem in der Verwaltung gebraucht, einige Jahrhunderten vorher aber wurden die Ortschaften so gezeichnet, die sich am Fuße einer Berg oder um ein Gebäde aus Stein oder um einen Posten (Warte) befindeten. Von diesem Gesichtspunnkt aus betrachtet, ist Oroszlány berechtigt als Stadt genannt, weil ihr erster Name vom Jahre 1383 "Oroszlankew" bestätigt, daß hier im 15. Jahrhundert eine Burg gestanden ist.

 

Im Gyula Kristó-s Buch über Csák Máté ist es zu lesen, daß das Gebirge Vértes am Ende des 10. Jahrhunderts im Besitze der Familie Csák war. Die Familie Csák verzweigelte sich von Generation zu Generation, die Verbindung zwischen den verschiedenen Zweigen war das Kloster in Vértesszentkereszt in der Nähe von Oroszlány. Die Ausgrabungen in den sechziger Jahren bestätigen, daß hier in 12 Jahrhundert eine Kirche gebaut wurde, wesentlich früher, als die Kirche, deren Ruinen auch heute zu sehen sind.

Ruinen des Klosters in Vértesszentkereszt
 

Wann diese Kirche gebaut wurde, ist leider unbekannt, man weiß aber, daß die heutige wunderschöne Kirche von Ugrin aus der Familie Csák gebaut wurde. Der Eingang der Kirche - ebenso wie die Burg in der Nähe - war mit dem Wappentier der Familie Csák geschmückt, mit einer Löwe aus Stein. "Laut der Sage hat die Ortschaft ihren derzeitigen Namen von der Burg Oroszlánkő erhalten" hat István Czabik, hiesiger Notar an Frigyes Pesty, Ortsnamensammler im Jahre 1864 geschrieben. Die kleine Befestigung stand im Zentrum des alten Dorfes, auf dem Hügel der ehemaligen Burga-Straße, ihre Vergangenheit ist aber mit der Geschichte der Ruine in der Nähe verkettet, die heute als Csáki-Burg bekannt ist.

 

Im Ansiedelungsvertrag vom Jahre 1701, - unterzeichnet und bewilligt von Antal Eszterházy - wird Oroszlánkő Pußta auch erwähnt, bestätigend, daß die Burg und die neue Gemeinde gleichnamig sind. Die fortlaufende Geschichte der heutigen Siedelung kann eigentlich seit diesem Zeitpunkt gerechnet werden. Drei von den ersten Ansiedler sind auch namentlich bekannt: Kubicza Mártony, Kubecska Márk, und Takács Mártony, - wie im obengenanntem Vertrag geschrieben ist. Nach der Ansiedelung entwickelte sich das Dorf fortlaufend: im Jahre 1715 wurden 19 Häusler und 12 Kötter zusammengeschrieben, ab 1724 wird bereits die Matrikel der Kirche geführt.

 

Die Interessierenden können die Geschichte von Oroszlány in den 18 und 19 Jh. aus dem ausgezeichneten Buch von László Gyüszi von 1988 kennenlernen. Der Autor macht uns mit der Wirtschaft des Dorfes und mit dem mühseligen Leben der Einwohner bekannt. Um ein ansständiges Fortkommen zu sichern waren die Einwohner von Oroszlány gezwungen neben den traditionellen Viehzucht und Pflanzenbau auch andere Möglichkeiten zu suchen.
Drei Möglichkeiten ergaben sich: die Holzgewinnung und die Holzbearbeitung waren für die Ansiedler nicht unbekannt. Wie bekannt, verkauften die slowakischen Hausierer ihre fertigen und halbfertigen Holzprodukte in dem ganzen Land.

Buchumschlag vom László Gyüszi-s Buch

Alte Oroszlányer können sich noch an Hamuház dülő erinnern. Dieser Name weist selbst auch auf einen alten ergänzenden Betriebszweig auf. Vor allem im 18, aber auch in 19. Jahrhundert war die Erzeugung der Pottasche ein Beruf von großer Bedeutung. Dieser kristallige, basische Material, welcher nach dem Brennen von Pflanzen, aus ihrer Asche erzeugt wird, spielt eine wichtige Rolle bei der Glaserzeugung, beim Seifensieden, bei der Leinwandbleiche, bei der Erzeugung von Medikamenten, wird aber auch bei der Düngung von säuerer Boden in der Berggegend benutzt. Im Jahre 1756 wurde im Komitat Komárom in vier Ortschaften - die eine davon war Oroszlány - 765 Doppelzentner Pottasche in 16 Kesseln produziert.

 

Drittens: Berufe, welche die Stadt Oroszlány allberühmt machten, waren das Kalkbrennen und die Kalbeförderung. Wenn die nahe Siedlung Császár von der Familie Eszterházy erworben wurde, waren die Einwohner gezwungen die Kanale zum vier Fischteiche zu graben, und zum Aufbau des Schafstalles 30tausend Stück Ziegel aus Szák, und sechs Ofen Kalk aus Oroszlány zu bringen. Um ihr Getreide und Lebensmittel verkaufen zu können, sollten die Kalkbrenner sehr weit fahren.

Kalkbrennner

Die obigen wirtschaftlichen Tätigkeiten brachten nur eine geringe Einnahme, die zum nackten Leben gerade genügend war. Infolge der schweren Umständen verminderte sich die Bevölkerungszahl im Dorf seit dem zweiten Jahrzenten des 19 Jahrhunderts. Die Armut verteilte die Gesellschaft des Dorfes und führte im Jahre 1860 zu einer Empörung. Der Nationalitätenhaß und die religiösen Konflikte verursachten weitere Spannungen. Es ist kein Wunder, daß viele Leuten an der Wende des Jahrhundertes das Weltmeer überschifften, um dort neues Leben zu beginnen Laut Angaben aus dieser Zeit wanderten 885 Leuten aus dem Bezirk Tata aus und die meisten gerade aus Oroszlány.

 

Nach 1896 baten die Betriebe der AG MÁK in Alsógalla neue Arbeitmöglichkeiten an, die Oroszlányer aber konnten nur bei dem Tagebau arbeiten, und deshalb niedrigere Belohnung haben. 1904 benachrichtigte der Kurier "Tata Tóváros", daß die Komitatsversammlung eine Entscheidung traf, daß das Kohlenforschungsrecht für die Gemeinde Oroszlány in Pacht gegeben wird. Der Bergbau spielte in der Geschichte der Siedlung immer größere Rolle.

Nach der wirtschaftlichen Weltkrise, in der zweiten Hälfte der 30-er Jahren begann auch die Gewinnung in der Nähe von Oroszlány. Infolge dieser neuen Situation erhielt das ehemalige Hörigendorf den Titel "Stadt" laut dem Verwaltungsrecht.


Kreis von Internet-Freunden HomePage Alle Rechte vorbehalten © Kreis von Internet-Freunden 1997.
Autoren: Vilmos Modrián und Jöran Sólyom.
Begrüßung Oroszlány Wanderung