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Liebe Leserinnen und Leser,

Sommerpause, Urlaubszeit, Zeit zur Erholung. Für viele von uns ist es endlich soweit. Entspannen, zur Ruhe kommen. Wir brauchen diese Zeit. Auch Sie brauchen diese Zeit und hoffentlich ist sie Ihnen geschenkt. Wenn wir dennoch das Radio zwischendurch einschalten, oder den Fernseher, oder eine Tageszeitung kaufen, dann erscheint unsere Erholungszeit wie ein seltenes Privileg. Kein Zweifel, wir können nicht immer aktiv sein und voller Ideen. Der Sabbat ist eine Einrichtung Gottes um unseretwillen. Eine sabbatlose Existenz macht krank; führt zu innerer Leere oder st?ndiger Unruhe. Doch Schatten liegen über dieser Sabbatzeit. Schatten uns?glichen Leids und Terrors weltweit. Die Natur r?cht sich. Nicht weniger grausam als der Mensch, dem die Schöpfung zur Bewahrung anvertraut war. Doch der Mensch versucht, sich die Natur zu unterwerfen. Und sie - reiát ihn mit sich - in den gewaltigen Fluten des Jangtse. Diesmal hat es die Weltmacht China getroffen, nicht weniger Südkorea, Bangladesch und Indien. Millionen verlieren das wenige, das sie besessen haben. Alles wird weggerissen und ertrinkt wie in der Sintflutgeschichte der Bibel. Afrika kommt nicht zur Ruhe. In Burundi, Ruanda und Kongo geht der Kreislauf des Mordens weiter. Wie eine entfesselte Gewalt, die niemand zu b?ndigen scheint. Koalitionen werden schnell gewechselt. Niemand weiá, wem er letzlich noch trauen kann. Natürlich kann man nach Ursachen forschen und an die Mitverantwortung der führenden Weltm?chte erinnern. Haben sie nicht zweifelhafte politische Führer aus kolonialen Interessen unterstützt und milit?risch ausgerüstet? Dennoch Tatsache ist: Es wird getötet. Und niemand weiá, wer der n?chste ist. Namibia schlieát die Grenzen zu Angola. In Nairobi und Daressalam gehen Bomben hoch und zerfetzen unschuldige Menschen, die meisten darunter Afrikaner. Man möchte verzweifelt rufen: Hört doch endlich auf! Hört doch mit dem sinnlosen Morden auf! Auch in Pristina und im Kosovo, wo tausende Menschen auf der Flucht unertr?glicher Hitze ausgesetzt sind und bangend dem Winter entgegensehen. Auch im Sudan, wo Millionen Menschen hungern und sterben. UNO, NATmilit?rischen Frieden stabiliseren, scheinen in der "Sommerpause" zu verharren, ohne entschlossenes oder tats?chliches Handeln, w?hrend unz?hlige Menschen sterben. Und wir, die wir auf aktive Gewaltlosigkeit setzen und Konflikte gewaltfrei zu lösen suchen - sind wir zuwenige, um angesichts dieser Schreckensbilder etwas ausrichten zu können? Müáten wir nicht unsere bescheidenen Kr?fte st?rker bündeln und ein wirkungsvolles Kontingent von Menschen aufbauen, die dann nicht als einzelne oder wenige, sondern zu Hunderten und mehr dem Rad des unaufhörlichen Mordens in die Speichen fallen könnten. Eine kühne Hoffnung? Friedenskirchliche Existenz heiát nach dem Evangelium, trotz der Schrecken weltweit, unser Vertrauen nicht zu verlieren. Doch Vertrauen ist keine Festung...kein sicherer Schutz vor dem Leben. Vertrauen ist gef?hrlich. Aber ohne Vertrauen gibt es keine Hoffnung auf Liebe und Liebe ist alles, was wir der Dunkelheit entgegenhalten können."1

Wir haben Ihnen in dieser Ausgabe viel zu berichten und geben sie deshalb wiederum als Doppelnummer heraus. Gegen Ende des Jahres werden Sie ein Sonderheft zum 50j?hrigen Bestehen von Church and Peace erhalten. Im Rahmen eines Symposiums soll vom 28.-30. Mai 1999 in Bienenberg/Basel an die Anf?nge von Church and Peace 1949 erinnert werden. Zugleich werden wir nach den heutigen und künftigen Herausforderungen für unser ökumenisches Netz fragen und unseren friedenskirchlichen Weg neu bestimmen. Wir werden Sie rechtzeitig dazu einladen und freuen uns auf Ihr Kommen.

Ihr Christian Hohmann
im August 1998

1 Das Zitat stammt von Creina Alcock in: Rian Malan, Mein Verr?ter Herz. Mordland Südafrika, aus dem Engl. übers., Hamburg 1990, 455.


Drogendealer führte Gemeinde zu einem Neuanfang ÖRK-Konsultation zum "Programm zur sberwindung von Gewalt" in Boston

Vom 29. M?rz bis 4. April 1998 fand eine theologische Konsultation des ÖRK zum "Programm zur sberwindung von Gewalt" in Boston, USA, statt. Der hier entworfene Studienprozeá soll auch der weiteren Kl?rung des Verh?ltnisses von Ekklesiologie und Ethik dienen, zu dem es bereits interessantes Material gibt. John Rempel nahm für das MCC (Mennonitisches Zentralkomitee) teil, Fernando Enns als Vertreter einer Historischen Friedenskirche. Insgesamt hatte der ÖRK circa fünfzehn Personen eingeladen.

Schauplatz Boston/USA. Stadtteil Dorchester, eine Gegend, die man vor einigen Jahren nicht einmal am Tag freiwillig betreten h?tte. Zu gef?hrlich, fest in der Hand der Jugend-Gangs und Drogenh?ndler. Wir fahren abends dort hinein. Es sieht nicht sehr freundlich aus, ganz anders als das traditionsreiche Cambridge rund um die Harvard-Universit?t, in der wir untergebracht sind. Afro-amerikanische Kinder begrüáen uns höflich an der Tür des Baker-Hauses, das der Gemeinde der schwarzen pfingstlerischen Kirche gehört. Sie führen uns durch das neu renovierte Haus, in dem es jetzt fast rund um die Uhr Programme von und mit Jugendlichen aus diesem Stadtviertel gibt. Der Pfarrer, Eugene Rivers, ein Harvard-Absolvent, arbeitet hier seit über zehn Jahren und berichtet an diesem Abend, was sich ver?ndert hat, vor allem auch in seiner eigenen Theologie. Als er hier Pfarrer wurde, versagten alle erlernten Theorien. Schlieálich war es ein Drogendealer selbst, der ihn und die Gemeinde zu einem radikalen Neuanfang in diesem heruntergekommenen Viertel brachte. Dessen Lektion war einfach, aber klar: Wenn Johnny morgens zur Schule geht, da bin ich da, ihr nicht. wenn er mittags aus der Schule kommt, bin ich da, ihr nicht. Wenn er nachmittags zum Spielen geht, bin ich da, ihr nicht. Wenn er von anderen angepöbelt wird, bin ich da, ihr nicht. Ihr seid irrelevant! Ich habe eine Beziehung zu den Kids. "I win - you lose!" (Ich gewinne - du verlierst!" )

Die Gemeinde hat Verbündete gesucht: In den Schulen, bei der Stadtverwaltung, bei der Polizei. Und sie haben es geschafft, die Jugendkriminalit?t zu bek?mpfen, den Drogenhandel aus dem Viertel zu verbannen, den Kids das Gefühl zu vermitteln, daá sie etwas können, daá es einen Platz gibt für sie in dieser Gesellschaft. - Ich bin beeindruckt! An diesem Abend spricht auch der Polizeichef zu uns, und es klingt wie in einem amerikanischen Film. Ich sehe den Revolver an seinem Gürtel und bin unschlüssig, was ich davon halten soll. Absoluter Gewaltverzicht? Ich hebe diese Frage für den n?chsten Tag auf.

Am n?chsten Tag sitzen wir wieder in unserem Konferenzraum in der Episcopal Divinity School. Der Ökumenische Rat der Kirchen hat zu einer einwöchigen theologischen Konsultation eingeladen. Ziel ist es, im Rahmen des "Programms zur sberwindung von Gewalt" einen theologischen Studienprozeá zu entwerfen zum Thema: Gewalt und Frieden. Damit kommt man einer Forderung nach, die von uns, den Historischen Friedenskirchen im ÖRK gestellt wurde: Neben den Aktivit?ten und Kampagnen, die gestartet wurden, sollen die Kirchen auch neu über ihre traditionellen sberzeugungen nachdenken, ihre Haltung zu Frieden und Gewalt theologisch reflektieren.

Im Gespr?ch mit Deenabandu (Indien), Makhosi (Südafrika), Viola (West Bank), Rex (Sri Lanka), Geraldine (Nordirland) und anderen wird bald deutlich, daá es nicht um die Wiederholung altbekannter Positionen gehen kann: Der Lehre vom gerechten Krieg oder einem fundamentalistischen Pazifismus. Nicht, weil man dem nichts mehr abgewinnen könnte, sondern weil diese Diskussionen in der Zeit des Kalten Krieges unter völlig anderen Voraussetzungen groáe Bedeutung hatten, die Situationen von Gewalt heute aber ganz anders aussehen: Bürgerkriege, Jugendkriminalit?t, Gewalt in den Medien etc. Ruben, ein Soziologe aus Rio de Janeiro, berichtet von der Gewalt in der Stadt und davon, wie sie versuchen, einen sozialen Friedensdienst einzurichten. Dieses Projekt in Rio de Janeiro gehört, wie das in Boston, zu einem der sieben ausgew?hlten St?dte, in denen exemplarisch untersucht wird, wie die Entwicklung einer Kultur des Friedens aussehen kann. Diese "Fallbeispiele" öffnen uns "Theoretikern" die Augen für die Brutalit?t auf der einen Seite und die zarten Versuche der Friedensbildung, die nicht nur von Kirchengemeinden ausgehen, auf der anderen Seite.

Und angesichts dieser t?glichen Gewalt stellen sich viele Fragen: Wo ist der Ort der Kirche? Was heiát es für das Verst?ndnis von Kirche, wenn wir im Neuen Testament lesen: Selig sind, die Frieden stiften? Ist Kirche der Ort der Auserw?hlten, das Reich Gottes? Oder ist Kirche immer mitten drin, verstrickt und verwickelt in Gottes unerlöste Schöpfung? - Fragen, die die Vertreter der anderen Kirchen vor allem auch an uns richten: An Edna von den Qu?kern und John und mich von den Mennoniten. Das ernste Bemühen und an manchen Stellen auch die Ratlosigkeit lassen uns in dieser Woche zu einer ökumenischen Geschwisterschaft zusammenwachsen, die davon überzeugt ist, daá es lohnend sein wird, diesen Fragen gemeinsam nachzugehen.

Oft sitzen John Rempel und ich abends noch in unserem Zimmer und überlegen, was aus mennonitischer Sicht jeweils zu sagen ist. Wir wissen beide, daá es keine einfachen Antworten gibt und daá uns vielleicht ein (nichtmennonitischer) Theologe weiterhilft: Dietrich Bonhoeffer. Auch er fand sich in einer Situation voller Gewalt wieder und entschied sich dazu, als überzeugter Pazifist Gewalt anzuwenden. Nicht, um sie zu legitimieren, sondern weil er sich ganz und gar in Schuld verstrickt wiederfand und gerade so seine Verantwortung erkannte - und weil er an eine Umschuldung in Christus glaubte, aus Gnade. Teure Gnade! Kein Rezept, nie so gemeint, aber nachdenkenswert. - Daá wir beiden Mennoniten auch ein paar Worte in Plattdeutsch wechseln können, l?át uns von Anfang an sehr offen und vertraut miteinander sein. Ob solche Verbundenheit wohl jemals in der Ökumene möglich sein wird? - In der gemeinsamen Suche nach einer Kultur des Friedens kommen wir dem gewiá n?her.

Fernando Enns


Berichte aus den C&P-Regionen

Regionalspiegel - Deutschsprachige Region

Deutscher Evangelischer Kirchentag 1999

Am 16. - 20. Juni 1999 findet in Stuttgart der 28. Deutsche Evangelische Kirchentag statt. Die in Stuttgart ans?ssige ökumenische Organisation für Frieden und Gerechtigkeit Ohne Rüstung Leben (ORL) wird gemeinsam mit anderen Gruppen den Kirchentag thematisch mitgestalten. Die Mitglieder der deutschsprachigen Region sind aufgerufen, sich an dieser Initiative zu beteiligen.

Wachsendes Interesse an Freiwilligendiensten - Eindrücke vom Katholikentag in Mainz

"Gebt Zeugnis von eurer Hoffnung" - so lautete das Motto des 93. Deutschen Katholikentages, der vom 11.-13. Juni in Mainz stattgefunden hat. Church and Peace war eingeladen, sich mit einem Stand im Forum Soziale Dienste für Frieden und Versöhnung zu beteiligen. Leider fanden insgesamt nur wenige Katholikentagbesucher den verwinkelten Weg zum Rochushof bei unfreundlich kühlen Auáentemperaturen. Dafür kamen überwiegend junge Menschen, die sich für Freiwilligendienste oder ein soziales Jahr interessierten und nach entsprechenden Möglichkeiten im Netz von Church and Peace fragten. Auskunft bekamen sie von Birgit Dobrinski, Christian Hohmann und Terri Miller von der Internationalen Gesch?ftsstelle. Wolfgang Krauá und Bruce Thiessen vom Deutschen Mennonitischen Friedenskomitee (DMFK) informierten über die kurz- und langfristigen Freiwilligeneins?tze in Bosnien. Andrea Berg* und Hans Jakob Galle, Angehörige der Mennonitengemeinde Weierhof, berichteten über die friedenskirchliche Tradition der Mennoniten, Gordon Matthews, der die Qu?kerhilfe pr?sentierte, über das Engagement der Qu?ker. EIRENE war mit einem eigenen Stand vertreten, ebenso Pax Christi, der Ökumenische Dienst und mehrere andere Friedensinitiativen. Nachmittags fanden Foren statt. Am besten besucht war Forum II zur Rolle des Zivilen Friedensdienstes am Beispiel Bosniens. Hans Koschnick, der ehemalige EU-Verwalter in Mostar, lobte den Einsatz von Friedensfachkr?ften in Ex-Jugoslawien und forderte eine st?rkere politische und finanzielle Unterstützung des Zivilen Friedensdienstes. Auf dem Forum III Freiwillige Sozial- und Friedensdienste - Herausforderung, Chance und Verpflichtung für die Kirche referierten u.a. Pascale Rosenkr?nzer, die die Ausbildung zum Schalom-Diakonat abgeschlossen hat und Wolfgang Krauá vom DMFK. Wolfgang Krauá bezeichnete den Friedensdienst als zentrale und unverzichtbare Aufgabe der Kirche. Obwohl sich Freiwillige im Friedensdienst oft als am Rand stehend empf?nden, sei die Mitte der Kirche da, wo für Versöhnung gearbeitet werde.

Christian Hohmann

* Mit groáer Betroffenheit haben wir in der Gesch?ftsstelle die Todesnachricht von Andrea Berg aufgenommen. Sie wurde am 5. Juli bei einem tragischen Autounfall durch Fremdverschulden getötet. Christian Hohmann nahm am 10. Juli stellvertretend für C&P an der Beisetzung in ihrem Heimatort Spiesheim teil.

Birgit Dobrinski


Nachrichten aus dem Netz

Wahrheitskommission in Ex-Jugoslawien Zur Rolle der Kirche bei der Suche nach Wahrheit und Versöhnung

Vom 12. - 14. M?rz 1998 fand die dritte Vortragsreihe zum Thema "Versöhnung" im Zagreber Dominikanerkonvent und der Pfarrei der Königin des hl. Rosenkranzes statt. Organisiert und moderiert wurde diese Veranstaltung durch den Promotor von "Justitia et Pax der Kroatischen Dominikaner-Provinz P. Frano Prcela O.P. Die drei Abende wurden jeweils mit einem Vortrag aus soziologischer, kirchlicher wie auch sozial-ethischer Sicht eröffnet. Anschlieáend fand eine offene Diskussion des Plenums statt.

Eingeladen war am Donnerstag der kroatische Soziologe Prof. Zeljko Mardesic aus Split zum Thema "Integrationen und die Rolle der Versöhnung". Das Thema am Freitag war als Fragestellung formuliert: "Versöhnung: Was erwarte ich von meiner Kirche?" Dazu waren als Referenten der serbische Schriftsteller Prof. Mirko Dordevic aus Belgrad und die Kirchenhistorikerin Dr. Anna Maria grünfelder aus Zagreb zur Veranstaltung gekommen. Den Schluávortrag hielt am Freitag der deutsche Sozialethiker Prof. Dr. Thomas Hoppe von der Universit?t der Bundeswehr in Hamburg zum Thema "Wahrheit, Recht und Versöhnung - Umgang mit belasteter Vergangenheit als ethische Herausforderung für Politik und Gesellschaft".

Prof. Mardesic eröffnete seinen Vortrag am Donnerstagabend mit der Aussage, daá "in allen vormodernen Gesellschaften die Religion als haupts?chliche und ausschlieáliche Ursache und Initiator der (...) Integration auftritt". Mardesic unterstrich die Feststellung, daá "in Zeiten von Kriegen, Hungersnöten, Katastrophen, Krankheiten und Epidemien die Menschen mehr beten als in Zeiten guter Verh?ltnisse, von Sicherheit, Frieden und Gesundheit". In "Momenten der Bedrohung und des Risikos (...) integriert die Religion ihre Gemeinschaft, doch entfernt sie in gleicher radikaler Weise wie sie bindet auch unversöhnlich ihre Gemeinschaft von den feindlichen anderen Religionsgemeinschaften". Es bestehe eine integrative Macht durch die religiöse Lehre, der religiösen Handlungen und ihrer Symbole. Mardecic hob in seinen weiteren sberlegungen hervor, daá im vergangenen Krieg in Kroatien und Bosnien-Herzegowina die religiöse Lehre und ihr Kult eine geringere Bedeutung in den Auseinandersetzungen der ethnischen Entit?ten besaá als die religiöse Symbolik. So wurden Kirchen und Moscheen als Zeichen und Identit?t einer Entit?t zerstört, um die Identit?t und Integration der Menschen selbst zu zerstören. Mardesic schloá mit der Darstellung der modernen Gesellschaft, in der nicht die Integration der bestimmende Faktor mehr sei, sondern die Differenzierung.

Der serbische Schriftsteller Prof. Dordevic beantwortete in einem kurzen und stichhaltigen Vortrag die Frage, was er von seiner Kirche zum Thema der Versöhnung erwarte. Er hob zu Beginn hervor, daá die Christen die berufensten seien, über Frieden und Versöhnung zu sprechen. "Die Idee der Versöhnung und Verzeihung sehe manchmal etwas einfach aus, manchmal etwas utopisch, sei jedoch auf gar keinen Fall einfach", so Dordevic. Gegen die Logik des Slogans "Ihr habt uns den Krieg genommen, geblieben ist jedoch der Haá!" könne man sich nur mit Frieden und Versöhnung wie auch Vergebung zur Wehr setzen. Dieser erste Schritt der Vergebung sei der l?ngste Schritt, l?nger als der von staatlichen, offiziellen versöhnungsakten. So gehe es nicht so sehr um die Versöhnung von oben, sondern um die Versöhnung von unten, von den Menschen und jedem Einzelnen.

Prof. Grünfelder aus Zagreb schloá ihren Vortrag mit der Aussage an, daá die internationale Staatengemeinschaft bis heute die Aufarbeitung der Geschichte des vergangenen Krieges verhindere, um die bisher mühevoll erzielten Erfolge nicht zu gef?hrden. Mit diesem auferlegten Schweigen würde die junge Demokratie und die Ann?herung der verfeindeten Parteien gef?hrdet. In ihren weiteren sberlegungen stellte Grünfelder dar, daá der christliche Pazifismus eine Vergebung ohne die explizit ausgesprochene Bitte um Vergebung durch die T?ter kenne. Diese ethische Maximalforderung dürfe die Kirche jedoch nicht dazu veranlassen, von den Menschen einen unmöglichen Heroismus zu verlangen. Vielmehr müáten die Postulate der Kirche eine individuelle Antwort zulassen. In ihren weiteren sberlegungen versuchte Grünfelder die Rolle der Geschichte auf die Gegenwart zu charakterisieren. "Die heutige junge Generation wird mit Recht jeden Zusammenhang mit irgendwelchen Verbrechen aus der Vergangenheit ablehnen. Die Vergangenheit jedoch kann einwirken auf die Gegenwart und die Zukunft mitbestimmen. Daher ist zu fragen, ob nicht die Gegenwart immer noch unter dem Fluch der Vergangenheit steht (...)", so Grünfelder. Aus diesem Grunde sei ein Dialog zwischen Historikern, Politikern wie auch den Vertretern der beiden Schwesternkirchen der Serben und Kroaten notwendig, um ein objektives Gespr?ch führen zu können. Ein solcher "Dialog der Liebe" könne den Weg zum "Dialog der Wahrheit" eröffnen.

Prof. Hoppe richtete am Samstagabend sein Augenmerk auf die Rolle von T?ter und Opfer. Dabei unterstrich er, daá die Suche nach der Wahrheit hohe persönliche und ethische Ansprüche sowohl an das Opfer wie auch an den T?ter stelle. Die gröáte Gefahr für den Prozeá der Versöhnung sei, wenn auf der einen Seite Beobachter und T?ter und auf der anderen Seite die Opfer stünden. Dies würde die Vereinsamung und Isolierung der Opfer erhöhen. So sei es auch wichtig, den Mechanismus zu verstehen, wie Menschen zu Opfern werden, die in anderen Zusammenh?ngen zu T?tern würden. Nach Hoppe sei die Einrichtung von Wahrheitskommissionen und Strafverfolgungen mit der Hilfe der Justiz ein Weg zur Versöhnung. Durch die Einrichtung solcher Institutionen könne eine wissenschaftliche Aufkl?rung der historischen Wahrheiten garantiert und eine gemeinsame Trauerarbeit von Opfern, die auf verschiedenen Seiten standen, in die Wege geleitet werden. Besonders hob Hoppe auch die Rolle der Durchsetzung und Vertiefung des Bewuátseins der Menschenrechte hervor, die eine Wiederholung der schrecklichen Geschehenisse verhindern helfen. Es sei wichtig, daá "sich die Kirche zur Gesellschaft hin öffnet und sich an ihren Diskussionen beteiligt, den Prozeá der Versöhnung einleitet und mitverfolgt und damit das kollektive Bewuátsein dem Frieden zug?nglich macht". Damit würde die Kirche der Gesellschaft einen wichtigen und unersetzbaren missionarischen Dienst leisten.

Die anschlieáenden Diskussionen im Plenum waren von einem sehr groáen Interesse getragen. Die Wortmeldungen der knapp 80-130 Teilnehmer an jedem Abend richteten sich zu allgemeinen politischen und kirchlichen Fragekomplexen und umfaáten auch sehr persönliche Fragen nach Möglichkeiten der Versöhnung im allt?glichen Umgang mit anderen Religionsangehörigen und Volksgemeinschaften.

Der Organisator und Moderator dieser Veranstaltung beendete in seiner Predigt diese dritte Versöhnungsreihe damit, daá er die christliche Botschaft in erster Linie als eine Botschaft der Versöhnung charakterisierte. "Es besteht nicht eine einzige Form einer menschlichen Gesellschaft, die Versöhnung nicht nötig hat. Ohne Versöhnung könnte man selbst mit den Freunden nicht leben", so Prcela. Er unterstrich, daá der Einsatz für die Versöhnung dem Einsatz nach der christlichen Identit?t gleichkomme, auch zu dem Preis, daá dieser Einsatz im Moment undankbar ist und unangenehme Forderungen enth?lt. Wenn demnach "der Dialog die Tür zur Versöhnung darstellt, so ist die Anerkennung der eigenen Schuld der Schlüssel zur Versöhnung".

Roberto D. Medovic, O.P. Dominikanerkonvent Komödienstr. 4-8, D-50667 Köln

Friedensengagement in der Abtei Dinklage Ein Beitrag zu einer besseren Welt

"Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedr?ngten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi" (Pastoralkonstitution des II. Vaticanum, Eröffnungsworte: "Gaudium et Spes", 7.12.1965). Diese programmatische Aussage des II. Vatikanischen Konzils ist ein zentrales Leitwort für die tiefgreifende Neuorientierung der Kirche in den letzten dreiáig Jahren. Auch unsere Gemeinschaft wuáte sich von dem Neuaufbruch der Kirche mitgemeint, und wir haben uns eingehend mit der Frage auseinandergesetzt, wie weit wir uns von einer gewissen Ghetto-Mentalit?t des 19. Jahrhunderts befreien und von den Freuden und dem Leid der Menschen von heute herausfordern lassen.

Inspiriert durch die Vision des belgischen Benediktiners PSre EugSne Vandeur legten wir seit unserer Gründung besonderen Wert auf die Aufnahme von G?sten, durch die wir im Kloster mit Menschen aus den verschiedensten Hintergründen Kontakt haben und oft wesentliche Einblicke in Probleme und Entwicklungen unserer Zeit bekommen. So erfuhren wir von der zunehmenden Gef?hrdung unseres Planeten, aber auch von einer Basisbewegung in christlichen und nicht-christlichen Kreisen, die nach Alternativen suchten, der Gef?hrdung entgegenzusteuern. Mit groáem Interesse verfolgten wir den sogenannten "konziliaren Prozeá", der damals in Gang kam. Die erste Europ?ische Ökumenische Versammlung in Basel 1989, bei der sich viele Menschen zu konkreten Schritten verpflichteten, zu mehr Gerechtigkeit, zu einer friedlicheren Welt und zur Bewahrung und zum Schutz der Schöpfung beizutragen, stellte auch uns vor die Frage, was unser Beitrag zur Kurskorrektur unserer Welt sein sollte. Wir bekamen den Rat, uns einen Schwerpunkt zu w?hlen und uns eine klare, abgrenzbare Aufgabe vorzunehmen.

Einen naheliegenden Schwerpunkt fanden wir durch das benediktinische Leitwort "PAX" (Friede), das manchmal als Briefkopf oder als sberschrift über der Pforte von benediktinischen Klöstern erscheint. Ein enges Zusammenleben in Gemeinschaft bietet viel Zündstoff für Konflikte und die biblische Anweisung "Suche den Frieden und jage ihm nach" weckte in uns die Neugier, wie andere Menschen ihre Konflikte auf gute und gesunde Weise lösen. Es machte uns betroffen festzustellen, daá Gewalt nicht nur mit der Faust, sondern auch mit der Zunge ausgeübt werden kann und wir begannen uns über gewaltfreie Formen der Konfliktlösung zu informieren. Wir wuáten, daá die Suche nach Frieden immer zu Hause anfangen muá, und wir betrachteten gerade den Kampf um die Reinheit des eigenen Herzens als einen nicht zu verachtenden Beitrag zum Frieden in der Welt. Dies geschah zur Zeit der Wende, als in vielen Kirchen der damaligen DDR Friedensgebete den Weg zur gewaltlosen Revolution vorbereiteten.

Im Januar 1991, zwei Monate vor seinem Tod, besuchte uns der charismatische Friedensarbeiter Jean Goss zusammen mit seiner Frau Hildegard Goss-Mayr. Die beiden hinterlieáen einen so starken Eindruck auf die Gemeinschaft, daá seitdem eine stille, aber ausdauernde Besch?ftigung mit dem Auftrag Jesu, Friedensstiftende zu sein (Mt 5,9), die Feinde zu lieben (Mt 5,44) und Versöhnung im eigenen Herzen sowie in unserem Umgang miteinander zu suchen (Mt 18,21f), immer wieder unter uns zu spüren ist.

Obwohl all diese Jahre dieses Ideal unter uns wachgehalten wurde, muá ich für mich ganz ehrlich sagen, daá ich eher für bestimmte Vorg?nge sensibler geworden bin, als daá ich jetzt schon Früchte der Harmonie und des Friedens aufzeigen könnte. Aber ich verstehe auch diese Sensibilisierung als einen Schritt in die richtige Richtung. Es ist ein Miáverst?ndnis zu meinen, FriedensarbeiterInnen seien passiv, harmoniebedürftig und mit sich und der Welt zufrieden. Im Gegenteil: Auch das groáe Vorbild Gandhi sagte, daá es moralisch höher zu bewerten sei,wenn jemand mit Gewalt gegen Unrecht k?mpft, als wenn er mit Gleichgültigkeit die Augen abwendet. Viele von uns haben eine christliche Sozialisation bekommen, die uns den Widerstand als etwas Böses darstellte, was zu einem falschen Harmoniebedürfnis führte. Auch Jesus hat gegenüber Unrecht in der Gesellschaft seiner Zeit Wiederstand geleistet. Das Entscheidende ist, wie Widerstand ausgeübt wird. Die Botschaft von Jean Goss war, daá die unbedingte Liebe zur Wahrheit, die bereit ist, Leid und Tod auf sich zu nehmen, weltver?ndernd ist. Jean machte uns klar, daá derjenige, der dafür sorrgt, daá jede Partei im Konflikt einen Gewinn für sich buchen kann, so daá keiner als Verlierer ausgehen muá, Wege zu tiefer Aussöhnung bauen kann. Viele unserer Schwestern nahmen sich dies zu Herzen und setzten sich weiter damit auseinander.

Als Folge dieses Interesses für Friedensarbeit haben wir viele neue Freundinnen gefunden. Ausgelöst durch den Golfkrieg wurde in Dinklage eine Pax-Christi-Gruppe gegründet, die u.a. ehrenamtlich in der "Martinsscheune", einem Hilfsprojekt, mitarbeitet, das seit Januar 1997 obdachlosen und gestrandeten Menschen vorübergehend Unterkunft gew?hrt. Der Versöhnungsbund, der schon einige Seminare bei uns hielt, bat uns um Hilfe im Blick auf die Verbindung von Aktion und Kontemplation. Zwei unserer Schwestern haben an den Ausbildungskursen des Schalom-Diakonats teilgenommen.

In unserer Gemeinschaft lernen wir, daá Versöhnung nichts mit schnell zugedecktem Streit zu tun hat, sondern die schmerzvollen Vorstufen des Aussprechens und des Zuhörens miteinbezieht. Wir bemühen uns, das gegenseitige Zuhören zu lernen und nehmen gleichzeitig wahr, daá zerstrittene Völker und verfeindete Christen aus verschiedenen L?ndern und Kirchen diesen gleichen Weg zu gehen versuchen. Bei der Zweiten Ökumenischen Versammlung 1997 gehörten wir zu der kleinen Gruppe aus verschiedenen Gemeinschaften und christlichen Traditionen, die in Graz als Zeichen der Solidarit?t eine betende Pr?senz bildete. Und t?glich, jeden Mittag, beten wir in unserer Gemeinschaft: "...Sende aus deinen Geist dort, wo der begonnene Friedensprozeá bedroht und gef?hrdet ist. Schenke uns den Mut, auch in unserem Alltag Schritte zum Frieden und zur Gewaltfreiheit zu tun. Darum bitten wir im Namen deines Sohnes, unseres Bruders und Herrn. Amen."

Sr. Monica Lewis (Mattheiser Brief, Juni 1997) sberarbeitung: BiDo

Neuorientierung für SMFK

Das schweizerische Mennonitische Friedenskomitee (SMFK) hat 1997 kein einfaches Jahr, aber viele Umbrüche erlebt. Die Rücktritte von Paul Gerber und Bruno S?gesser im Herbst 1997 brachten die Existenz unseres Komitees ins Wanken. Nach einer internen Umfrage stand fest, daá das SMFK künftig aus vier verbindlich Mitarbeitenden bestehen wird. Ein gemeinsames Treffen mit dem Konferenz-Büro belebte unsere Hoffnung wieder. Wir haben den Eindruck, daá in den formulierten KMS (Konferenz der Mennoniten der Schweiz)-Leits?tzen viel Dynamik für Friedensarbeit aufbrechen könnte. Darin sehen wir eine mögliche Neuorientierung für unsere Arbeit, die im vergangenen Jahr aus folgenden Aspekten bestand: Erarbeitung einer Arbeitsmappe zum Thema "Schalom" und deren Anwendung in der Gestaltung von Jugendgruppenabenden; Durchführung eines Informationsnachmittags für Wehrdienstpflichtige; Beobachtung der Entwicklung des Zivildienstes; Kontakte pflegen mit internationalen Friedensgruppen. Zusammen mit dem KMS-Büro sind wir immer noch auf der Suche nach einem weg, der unserem "restlichen Potential" und unseren F?higkeiten entspricht.

Dorothée Dyck-Baumann in: Perspektive, 22.3.1998

Freiwillige gesucht: "Haus der Gastfreundschaft" l?dt zum Mitarbeiten und Mitleben ein

Viele H?nde packten an und renovierten vierzehn Zimmer. W?nde wurden herausgebrochen, um eine groáe Küche zu schaffen. Acht Menschen zogen im letzten Jahr ein. Inzwischen nahm die Gemeinschaft wohnungslose Menschen und Flüchtlinge aus vierzehn L?ndern zum Mitleben auf - ein echter Multi-Kulti-Haushalt. Geboren wurde die Diakonische Basisgemeinschaft "Brot und Rosen" aus einer jahrelangen Suche heraus. Die Gruppe will als christliche Lebensgemeinschaft solidarisch mit den Armen leben. 1996 baute sie ein Pastorat und Gemeindehaus im Hamburger Stadtteil Bramfeld zum "Haus der Gastfreunschaft" um. Jetzt l?dt die Basisgemeinschaft "Freiwillige" zum Mitleben und Mitarbeiten ein. Zeitlicher Rahmen w?re zun?chst ein bis drei Monate. Die Gemeinschaft bietet * ein Haus voller Menschen, * viel Arbeit und selten Langeweile, * einen Versuch christlicher Lebensgemeinschaft, * Unterkunft, Verpflegung und Taschengeld.

Die Mitglieder der ökumenischen Gemeinschaft leben st?ndig mit vier bis sieben G?sten zusammen. Aufgenommen werden Menschen, die aus dem sozialen Netz herausgefallen sind, unabh?ngig von Religion, Nationalit?t, Aufenthaltsstatus oder Sozialhilfeansprüchen. Franz aus Köln zum Beispiel war durch eine vorübergehende Verwicklung in einer Scientology-Organisation obdachlos geworden. sber die Bahnhofsmission kam er in die Basisgemeinschaft. Der gelernte Konditor bereicherte das Haus mit seinen Backkünsten, bis er nach einigen Monaten eine eigene Wohnung fand. Christine aus Nigeria kam über die "Gesellschaft für Verfolgte und Gefolterte" für eine Heilbehandlung nach Hamburg, hatte hier aber weder Wohnung noch Geld. Trotz ihrer Schmerzen erfüllt sie das Haus mit ihrem freundlichen Wesen, Humor und ihrem starken Glauben.

Das gemeinsame Leben verbindet direkten Dienst mit Randst?ndigen, Spiritualit?t im Alltag und politische Bewuátseinsarbeit für Frieden und Gerechtigkeit. Die Hausgemeinschaft finanziert sich aus Spenden und Teilzeitarbeit ihrer Mitglieder. Alle Einkommen gehen in einen gemeinsamen topf. Die gemeinschaft lebt auch aus der Hoffnung auf das Werden des Reiches Gottes zwischen uns, aus Jesu Ermutigung zur Nachfolge und aus regelm?áiger gemeinsamer Andacht, Gebet und Meditation. Inspiriert wurde das Projekt von Erfahrungen der GründerInnen w?hrend Freiwilligendiensten in den USA. "H?user der Gastfreundschaft" sind dort Orte der gelebten christlichen Solidarit?t: Menschen teilen Wohnraum, Lebenszeit und Geld. Sie veranstalten Gottesdienste und Feste, Suppenküchen und Mahnwachen. Zusammen mit den "Mitbewohnern von der Straáe" prangern sie die wachsende Obdachlosigkeit an; gemeinsam mit Kriegsopfern aus den armen L?ndern gehen sie gegen Militarismus auf die Straáe. In den USA gibt es etwa 150 solcher Hausgemeinschaften. Wer an einem solchen Ort in Deutschland mitbauen möchte, ist in der Basisgemeinschaft "Brot und Rosen" richtig.

Jens Schild

Kontakt: Diakonische Basisgemeinschaft "Brot und Rosen" z.Hdn. Jens Schild Fabriciusstr. 56 22177 Hamburg

! An alle Interessierte verschickt die Gemeinschaft alle drei Monate kostenlos ihren Rundbrief "Brot und Rosen".

Franzosen boten Deutschen Vergebung an Zum 50j?hrigen Bestehen von Pax Christi

Am 3. April feierte die deutsche Sektion von Pax Christi ihre Gründung vor 50 Jahren im niederrheinischen Marienwallfahrtsort Kevelaer. Bei der Festveranstaltung in Aachen überbrachte Christian Hohmann Glückwünsche im Namen von Church and Peace, Gordon Matthews als Koordinator des Liaison Centre. Bischof Spital, Pr?sident der deutschen Sektion von Pax Christi, ?uáerte gegenüber Hohmann die Notwendigkeit der Kooperation zwischen Church and Peace und Pax Christi im Bemühen darum, das Anliegen der Friedensdienste und des Schalomdiakonats innerhalb der Kirchen voranzubringen. Church and Peace und Pax Christi treten gemeinsam für Kriegsdienstverweigerung, Gewaltfreiheit, Abrüstung und Friedensdienste ein und betonen den nicht trennbaren Zusammenhang von Frieden und gerechten Lebensbedingungen. Im folgenden zitieren wir Auszüge aus der Erkl?rung des Pr?sidiums aus Anlaá des 50j?hrigen Bestehens von Pax Christi:

Für Frieden durch Versöhnung und Gerechtigkeit

Die Gründung der deutschen Sektion von Pax Christi am 3. April 1948 in Kevelaer war eine Antwort auf das Angebot der Versöhnung, das den Deutschen von katholischen Christinnen und Christen aus Frankreich überbracht worden war. Die berühmten Worte des Pax-Christi-Gründers, Bischof Théas von Lourdes, "Ich bringe Euch den Kuá des christlichen Frankreich..., den Kuá der Versöhnung" waren selbst Resultat eines langen, schmerzhaften Ringens um die Bedeutung christlicher Feindesliebe und Vergebung gegenüber Deutschland, das Frankreich eben noch mit Krieg, Okkupation und Massakern überzogen hatte. Nicht Deutsche baten Frankreich um Vergebung, sondern Franzosen boten sie den Deutschen an. Deshalb steht am Beginn jeden Erinnerns an die Anf?nge von Pax Christi der Dank an die Wegbereiter der Versöhnung aus Frankreich.

Die menschliche, geistliche und politische Bedeutung dessen, was vor mehr als 50 Jahren in Frankreich begann, ist heute nur noch schwer nachvollziehbar. Aus Feinden wurden Freunde im Zeichen der versöhnenden Kraft der "Pax Christi". Der Blick auf die Anf?nge bringt einen fundamentalen Sachverhalt in Erinnerung: Die biblische Versöhnungsbotschaft ist die unüberholbare Grundlage aller christlichen Friedensarbeit. Sie ist Ausgangspunkt und Ziel unseres praktischen Friedenshandelns. Die Geschichte der deutsch-französischen Verst?ndigung ist durch den Impuls der Versöhnung maágeblich mitgepr?gt worden. Was zwischen Franzosen und Deutschen - und rund 20 Jahre sp?ter zwischen Polen und Deutschen - geschah, macht die Bedeutung von Versöhnung und Umkehr für politische Verst?ndigungsprozesse zwischen Völkern bewuát. Die Wirkungsgeschichte der Versöhnung war politisch, ehe Pax Christi die Dimension des Politischen für die eigene Friedensarbeit entdeckte.

Die pr?genden Symbole der "Nachkriegszeit" - allen voran das Aachener Friedenskreuz - waren in der katholischen Kirche deshalb von so überw?ltigender Zustimmung begleitet, weil sie eine tiefe Sehnsucht nach Frieden und Neubeginn ausdrückten. Eine kritische Auseinandersetzung mit der NS-Zeit, mit den Ursachen des 2. Weltkrieges und mit der Vernichtung der europ?ischen Juden in der Shoah fand auch in Pax Christi erst viel sp?ter statt.

Fünfzig Jahre sind gepr?gt vom persönlichen Charisma und Engagement einzelner ebenso wie von politischen Erkenntnissen und Erfahrungen von Gruppen. In Personen, Prozessen und Konflikten spiegelt sich ein langer Weg wider: von einer Gebets- und Wallfahrtsbewegung der frühen Jahre zu einer spirituell-politischen Aktionsbewegung heute. Das Friedensverst?ndnis von Pax Christi hat sich erweitert um die Dimension der Gerechtigkeit; Frieden kann nicht ohne gerechte Lebensbedingungen in einer lebensf?higen Umwelt verwirklicht werden. Dieser breit gef?cherte Friedensbegriff hat die Mitarbeit in Pax Christi für viele Menschen attraktiv gemacht: Nord-Süd-Fragen, Flüchtlings- und Asylarbeit, Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus, Nationalismus und Antisemitismus, Kriegsdienstverweigerung, Gewaltfreiheit, Abrüstung und Friedensdienste - um nur einige zu nennen - sind heute gleichrangige und gleich wichtige Arbeitsschwerpunkte.

Angesichts einer schleichenden Wiedergewöhnung an die "Normalit?t" milit?rischer Konfliktlösungen als Mittel der Politik sieht es Pax Christi als eine vorrangige Aufgabe an, mit Beharrlichkeit und Geduld an der Erweiterung ziviler Handlungsmöglichkeiten in Konflikten zu arbeiten. Die Position der Gewaltfreiheit vertreten heiát für Pax Christi, mehr politischen Willen für alternative Konfliktlösungen zu fordern und an der Entwicklung von Instrumenten und Projekten ziviler Konfliktbearbeitung mitzuarbeiten. Die Pazifismus-Debatte, ausgelöst durch den Krieg im ehemaligen Jugoslawien, hat das gewaltfreie Profil von Pax Christi gesch?rft. Daá Pax Christi inzwischen erste Erfahrungen mit einer eigenen Friedensdienst-Arbeit in Kroatien und Bosnien sammeln konnte, ist ein Beispiel für den Vorrang der Praxis und zeigt, daá politische Kontoversen die Handlungsf?higkeit einer Bewegung nicht l?hmen müssen.

Fünfzig Jahre sind für eine christliche Friedensbewegung eine kurze Zeit. Sie sind - vor dem Hintergrund einer mehr als 1000j?hrigen christlichen Gewalt-Tradition - vor allem eine Geschichte unerledigter Aufgaben und ungelöster Probleme. Trotz unbestreitbarer Fortschritte im Bemühen, Menschen in Kirche und Gesellschaft für die Aufgabe von Gerechtigkeit und Frieden zu gewinnen, wird Friedensarbeit zunehmend schwieriger. Die Komplexit?t politischer Vorg?nge und ein Gefühl der Ohnmacht gegenüber wichtigen politischen Entscheidungsprozessen l?hmen bei vielen Menschen die Bereitschaft zum Engagement. Eine offene Solidarit?t des Suchens und Fragens und das Akzeptieren eigener Grenzen ist in dieser Situation oft angemessener als das Beharren auf allein "richtigen" Antworten. Pax Christi arbeitet heute in einem ökumenischen Kontext und hat Teil an Einsichten, die aus der intensiven Besch?ftigung der Kirchen mit Gerechtigkeit und Frieden gewonnen werden. Sie können nicht exklusiv von einer Bewegung allein beansprucht werden. Im Geben und Nehmen findet Pax Christi ihr realistisches Maá und ihren unverwechselbaren Ort als Friedensbewegung in der katholischen Kirche.

23. M?rz 1998

Church & Peace International

Europ?isches Kairos-Dokument ist erschienen

Im Mai 1998 wurde das Europ?ische Kairos-Dokument veröffentlicht. 13 Jahre nachdem das erste Kairos-Dokument in Südafrika erschienen ist. Damals erreichte die Unterdrückung der schwarzafrikanischen Bevölkerungsmehrheit durch das Apartheidsregime ihren Höhepunkt. In dieser Situation riefen südafrikanische Christen ihre Kirchen dazu auf, eindeutig Stellung gegen das Apartheidssystem zu beziehen und nicht l?nger Apartheid theologisch zu legitimieren oder zwischen Unterdrückern und Unterdrückten eine vermeintlich neutrale" Mittelstellung einzunehmen. 1988 griffen Christen in Zentralamerika die Idee des südafrikanischen Kairos-Dokumentes auf und erarbeiteten ein zentralamerikanisches Kairos-Dokument. Sie kritisierten darin die Zusammenarbeit des damaligen US-Pr?sidenten Reagan mit den diversen Milit?rdiktaturen im zentralamerikanischen Raum. Sp?ter veröffentlichte Geheimdokumente best?tigten, daá hinter dieser Kooperation die Strategie eines totalen Krieges gegen die Armen stand. Wenig sp?ter wurde ein gemeinsames Dokument von Christen aus den Philippinen, aus Südkorea, Namibia, Südafrika, El Salvador, Nicaragua und Guatemala veröffentlicht. Es tr?gt die sberschrift: Der Weg nach Damaskus - Kairos und Bekehrung". Darin riefen diese Christen vor allem die Kirchen und Christen des Nordens auf, ihre Teilhabe an einer ungerechten Weltwirtschaft und den damit verbundenen Ideologien kritisch zu überdenken und sich für einen gerechten Ausgleich weltweit einzusetzen. 1989 nahmen Christen aus verschiedenen ökumenischen Gruppen in Europa in Basel w?hrend der Ersten Europ?ischen Ökumenischen Versammlung diesen Ruf auf und bildeten das europ?ische Netzwerk KAIROS EUROPA. Dieses Netzwerk ist Hauptinitiator dieses Dokumentes unter der Federführung des Heidelberger Theologen Ulrich Duchrow. Ziel des europ?ischen Kairos-Dokumentes ist es, für ein sozial gerechtes, lebensfreundliches und demokratisches Europa einzutreten, damit nicht immer mehr Menschen in Europa unter das Diktat eines unkontrollierten freien Weltmarktes geraten, der unsere Gesellschaft in rasanter Weise in arm und reich aufspaltet. Kirchen, andere Glaubensgemeinschaften, Gewerkschaften, Basisorganisationen und Einzelne sind aufgerufen, sich zu einem Bündnis zusammenzuschlieáen und für die Verwirklichung des Kairos-Dokumentes einzutreten. Church and Peace hat den Entstehungsprozeá dieses Kairos-Dokumentes beratend begleitet. Marie-No(lle von der Recke und Christian Hohmann haben im Auftrag des Vorstandes das Kairos-Dokument unterzeichnet. Weitere Erstunterzeichnende Mitglieder und befreundete Organisationen von Church and Peace sind: BOCS Foundation (Ungarn), Ökumenische Gemeinschaft Wethen, Schwestern von Grandchamp (Retraitenhof Sonnenhof), Alfred Naumann (Religiöse Gesellschaft der Freunde Qu?ker"), Hofgemeinschaft Guggenhausen, Gyula, Katalin und Cecilia Simonyi (Ungarn) u.a. Wir veröffentlichen im folgenden einen kurzen Auszug aus dem 2. Teil dieses Dokumentes (Abs. 3), in dem die Herausforderung an die Kirchen durch das gegenw?rtige Weltwirtschaftssystem formuliert wird:

Kirchentheologische Scheinversöhnung

Das südafrikanische Kairos-Dokument benennt den h?ufigsten Schwachpunkt vieler Kirchen: die Propagierung billiger Versöhnung ohne Gerechtigkeit und Wahrheit. Von einem scheinbaren Standpunkt der Neutralit?t versuchen viele Kirchen, ausgewogen zu reden, um es sich mit keiner Seite zu verderben. Oder sie schweigen, wenn dies Konflikte mit den M?chtigen bringen könnte. Die Solidarit?t mit den Opfern bleibt oft auf Worte beschr?nkt und wird nicht zu konkreter Parteinahme.

Der Kernpunkt ist folgender. Inzwischen haben auch die Groákirchen die befreiungstheologische Einsicht in ihre Worte aufgenommen, daá der Glauben an den biblisch bezeugten Gott die "vorrangige Option für die Armen" beinhaltet. Daraus wird aber in dieser "kirchentheologischen" Position nicht die Konsequenz bezogen, daá aus dieser Option ein klares "Nein" zu solchen Strukturen und solcher Politik folgt, die die Reichen bevorzugen. So wurde bisher nicht das im strengen Sinn kapitalistische Weltmarktsystem abgelehnt, das viele der in den Kirchenpapieren beklagten Fehlentwicklungen strukturell hervorbringt. (Im deutschen "Gemeinsamen Wort" der Kirchen beispielsweise wird der Begriff "kapitalistisch" peinlich vermieden.) Und selbst wenn dies mit der Ablehnung der "Marktwirtschaft pur" gemeint sein sollte, so werden doch nicht ausdrücklich die Wirtschaftsakteure, Parteien und Regierungen benannt, die die neoliberale Politik auf ihre Fahnen geschrieben haben. Gewiá haben sich die meisten etablierten Parteien dem Weltmarkt angepaát. Aber dennoch kann man die treibenden Kr?fte nennen und die Oppositionen zu wirklicher Opposition aufrufen.

Oder, um ein anderes Beispiel zu nennen: Die Kirchen sagen "Ja" zur nachhaltigen b?uerlichen Landwirtschaft, aber sie sagen nicht "Nein" zum agroindustriellen Business. Ohne die Abgrenzung des "Nein" kann der Widerstand nicht wachsen, der Strukturwandel schreitet weiter fort und das "Ja" bleibt billig und ohne Wirkung. Hier rufen wir die Kirchen in Europa auf, Konflikte mit Macht und Geld nicht zu scheuen. Versöhnung kann nur auf der Grundlage von Wahrheit und Gerechtigkeit real werden und wachsen. Versöhnung gibt es nur durch die realen Interessenskonflikte hindurch, nicht daran vorbei. Vor allem aber kann sie nicht wachsen in einer gesellschaftlichen Praxis der Lüge, der Halbwahrheiten und Verdr?ngungen.

Die deutsche Fassung des Kairos-Dokumentes kann unter folgender Adresse bestellt werden: KAIROS EUROPA-Deutschland, c/o Niels Hueck, Stöckenhalde 13, D-74427 Fichtenberg, Tel.: 07971-3744. Das Einzelheft (erschienen als Sonderdruck der Jungen Kirche) kostet DM 4,00, ab 10 Ex. DM 3,00; ab 50 Ex. DM 2,50; ab 100 Ex. DM 2,00.

Besuch auf Rügen

Bei C&P bemühen wir uns, wenn immer sich die Gelegenheit dazu bietet, Mitglieder und Freunde innerhalb unseres Netzes zu besuchen, um den persönlichen Kontakt und Austausch zu fördern. So nutzte ich den diesj?hrigen Sommerurlaub mit meiner Familie auf der Insel Rügen dazu, Herrn Pfarrer Schwerendt, dessen Adressenetikett ich seit vielen Jahren beim Versand von "Kirche und Frieden" auf die Umschl?ge klebe, einmal persönlich kennenzulernen. Bei unserem Besuch im August wurden meine Familie und ich sehr freundlich aufgenommen.

Rudolf Schwerendt und seine Frau Christa - beide in der Pommerschen Evangelischen Kirche ordiniert - leben seit über zehn Jahren auf Rügen, wo sie seit dem 15. Februar diesen Jahres ihren Pfarrdienst in Gingst und Waase/Ummanz beendet haben. Nach der Wende hatte sich das Ehepaar in Gingst dafür eingesetzt, einen Teil des Pfarrgartens öffentlich zu machen und das riesengroáe Pfarrhaus zu restaurieren und teilweise für Familien bewohnbar zu machen. Auf diese Weise konnte zwanzig Menschen Arbeit gegeben werden. Pfarrer Schwerendt, für den und dessen Frau "Gastlichkeit, Interesse und Zuwendung" immer zu den Schwerpunkten ihres Dienstes gehört haben, bezeichnet das Gingster Pfarrhausprojekt als "Projekt des Eisbrechens" im Blick auf die "geistlich eher bedürfnislose" Bevölkerung. Er zitierte in diesem Zusammenhang Philip Potter, daá "die Abspaltung des Glaubens vom wirklichen Leben zu einer gespaltenen Wirklichkeit führe".

Christa und Rudolf Schwerendt - sie besitzen selbst vier erwachsene Kinder - unterhalten seit langem gute, freundschaftliche Beziehungen zu den Qu?kern und stellten in den vergangenen Jahren ihr Pfarrhaus für Silvester-Freizeiten von jugendlichen Qu?kern zur Verfügung. Die beiden ehemaligen Freiwilligen in der C&P-Gesch?ftsstelle Alex Melbourne und Aidan Fenten waren bei einer solchen Freizeit ihr Gast gewesen.

Pfarrer Schwerendt, der sich zur Zeit in einem Sabbatjahr befindet und inzwischen mit seiner Frau nach Zirkow umgezogen ist, erkl?rte sein Interesse an kommunit?ren Lebensformen und ist offen, sich in Zukunft in dieser Richtung zu engagieren.

Birgit Dobrinski

Besuch aus Indonesien

Am 9. Juni besuchte uns in der Gesch?ftsstelle der Bischof der Christlich-Protestantischen Angkola-Batakkirche (GKPA), Ephorus Bonar Matondang, und Pfarrerin Nauli Lotis, die erste Superintendentin in der GKPA. Beide waren auf Besuchsreise im Kirchenkreis Braunfels, dem Partnerkirchenkreis der GKPA und wurden daher von Herbert Kogel, Mitglied im Kreissynodalvorstand, begleitet. Christian Hohmann zeigte den indonesischen G?sten die Gesch?ftsstelle und erl?uterte zusammen mit Birgit Dobrinski und Terri Miller das Anliegen und die gegenw?rtigen Arbeitsschwerpunkte von Church and Peace. Bischof Matondang zeigte deutliches Interesse an der Arbeit von Church and Peace. Zugleich berichtete er über die schwierige Umbruchssituation in Indonesien nach dem Wechsel im Pr?sidentenamt. Es bestünden gegenw?rtig Hoffnungen auf Neuwahlen. Anschaulich schilderte er, daá die Gemeinden der GKPA in einer überwiegend islamisch gepr?gten Gesellschaft viele Einschr?nkungen und Benachteiligungen hinnehmen müáten. Zugleich gebe es aber auch Beispiele eines gelungenen Zusammenlebens von Christen und Muslimen.

Christian Hohmann

DMFK besucht die C&P-Gesch?ftsstelle

Im Rahmen einer DMFK-Ausschuá-Klausur, die vom 10. - 12. Juli 1998 in den R?umlichkeiten des Laurentiuskonvents in Laufdorf stattfand, besuchten die KlausurteilnehmerInnen am Samstagnachmittag die Internationale Gesch?ftsstelle von Church and Peace. Christian Hohmann und Birgit Dobrinski führten die siebenköpfige Gruppe durch die R?ume und beantworteten Fragen zur Arbeit von C&P. In dem anschlieáenden Gespr?ch war die Möglichkeit zu einem ausführlicheren Austausch gegeben. Hohmann bat die Mitglieder des DMFK um aktive Unterstützung beim Aufbau einer deutschsprachigen C&P-Region. Beide Seiten hoffen, daá die C&P-Tagung auf dem Thomashof (2. - 4. Oktober) eine wichtige Initialzündung für die Gründung einer deutschsprachigen C&P-Region geben wird. Das derzeit in Bammental befindliche DMFK-Büro wird im September in die N?he des Thomashofes bei Karlsruhe umziehen und personell von Carmen Epp, die Wolfgang Krauá w?hrend seines im Oktober beginnenden Sabbatjahres vertreten wird, und Bruce Thiessen besetzt sein. Der seit über zwanzig Jahren im DMFK-Ausschuá t?tige Volker Haury meinte: "Ich freue mich sehr über die Gelegenheit, daá die Namen, die mir aus der Vierteljahreszeitschrift `Kirche und Frieden' so vertraut sind, heute ein Gesicht bekommen haben".

Birgit Dobrinski

ANZEIGEN Zwei Studios (behindertengerecht) mit Kochgelegenheit, Dusche/Bad und WC in schöner und ruhiger Lage in Mazille, Frankreich, an Mitglieder und Freunde aus dem Netz von Church and Peace tage- oder wochenweise von privat zu vermieten. Mazille liegt etwa 10 km von Cluny und 20 km von Taizé entfernt. Bei Interesse wende man sich bitte telefonisch oder per Fax direkt an die Vermieter (+33 3 85 50 82 16).

Wohnung und Zimmer frei Unsere Hausgemeinschaft versteht sich als christliche Kommunit?t. Miteinander wollen wir Nachfolge Jesu im Alltag leben. Die meisten von uns sind Mennoniten. Wir sind derzeit drei Familien und einige Einzelpersonen. Die Kinder und Jugendlichen im Haus sind zwischen 6 und 18 Jahren. Wir haben eine 5-Zimmer-Wohnung frei für eine weitere Familie. Auáerdem sind einige preiswerte Zimmer frei für Einzelpersonen. Interessant für Studierende: Es besteht eine gute Zugverbindung nach Heidelberg. Info: Hausgemeinschaft, Hauptstr. 86, 69245 Bammental, Tel.: 06223-47506.

Dringend: Neue Bosnien-Freiwillige gesucht!!!

Die Dienstzeiten der derzeitigen Freiwilligen in Jajce und Kakanj n?hern sich dem Ende. Wir suchen dringend neue Freiwillige für unsere Projekte in Jajce und Kakanj. Die Dienstzeit sollte nicht kürzer als ein Jahr sein. Vorausgesetzt wird die Bereitschaft zum Erlernen der Landessprache.
* Jugend- und Begegnungszentrum Jajce Angebote der Kinder- und Jugendarbeit. Sozialp?dagogische o.?. Ausbildung ist hilfreich, aber nicht vorausgesetzt.
* Wiederaufbauhilfe Koordination von Aufbauteams, Baumaterialverteilung. Hilfreich ist Bauerfahrung oder -ausbildung.
* Friedensarbeit Unterstützung von Rückkehrern, Begleitung und Ermutigung von Flüchtlingen, Kontaktherstellung zu Hilfsorganisationen. Eine Ausbildung in ziviler Konfliktbearbeitung kann vorgeschaltet werden.
* Verwaltung, Buchführung, Abrechnung Hilfreich ist kaufm?nnische - oder Verwaltungserfahrung bzw. -ausbildung. * Verteilung von Hilfsgütern Unterstützung des einheimischen Teams in Kakanj. Hier sind Organisationserfahrung und Führerschein gefragt.

Anderer Dienst im Ausland ist als Ersatz für Zivildienst möglich. N?here Infos bei: Deutsches Mennonitisches Friedenskomitee, Hauptstr. 86, 69245 Bammental, Tel./Fax: 06223-47791, e-mail: dmfk.menno.peace@t-online