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Church & Peace

Internationale Geschäftsstelle

Church & Peace ist ein ökumenischer Zusammenschluß von Friedenskirchen und friedenskirchlich orientierten Gemeinden, Kommunitäten und Friedensorganisationen in Europa.

 

20. September 2001

Eine Woche nach den Attentaten am 11. September häufen sich die Mitleidsbekundungen und Verlautbarungen. Auch der Vorstand von Church and Peace, der sich in Strasbourg am 14/15. September traf, hat eine Botschaft formuliert. Die Nachrichten, die uns inzwischen über FreundInnen aus den USA erreichen, verzeichnen eine alarmierende Stimmung in der öffentlichen Meinung. Uns scheint es dringlich, dass die Welle der Sympathie, die das amerikanische Volk zur Zeit erreicht, von genausoviel Ermutigung begleitet wird, der Versuchung der Gerwalteskalation zu widerstehen und Wege des Friedens zu suchen.

Marie-Noëlle von der Recke, C&P-Generalsekretärin

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Lasset Euch nicht vom Bösen überwinden, sondern überwindet das Böse mit Gutem. (Römer 12:21)

 

Wir sind entsetzt über den Ausbruch mörderischer Gewalt, der tausende Menschen am 11 September 2001 in USA das Leben gekostet hat. Unsere Gedanken gehen zu den Familien und Freunden der Opfer, denen wir unser Mitleid zum Ausdruck bringen wollen.

Viele Reaktionen waren und sind der Ruf nach Rache, nach Krieg. Wir stützen uns auf das Wort des Neuen Testaments, um die Verantwortlichen zu bitten, die Menschen, die diese Taten geplannt haben, vor Gericht zu bringen, jedoch auf Vergeltung durch militärische Mittel zu verzichten. Militärische Gewalt schraubt die Spirale der Gegengewalt noch höher und wird zu noch schrecklicheren Terrorakten führen, die nicht nur in den USA geschehen können. Mit ihr werden unzählige Menschenleben aufs Spiel gesetzt. Angst und Hass werden ins Unermessliche gesteigert.

Aber wir sind aufgerufen, nach einer anderen Gesetzmässigkeit zu leben und zu handeln.

Wir wissen um die verzweifelte Ausweglosigkeit der Verelendeten in einer Welt, die sich dem Diktat des Geldes und der Macht unterwirft.

Wir sind davon überzeugt, dass eine Bewältigung des Terrorismus nur auf dem Weg der geistigen Auseinandersetzung geschehen kann.

Nun ist Trauern angesagt, Innehalten und Busse. Im Fasten und Beten können wir diese Auseinandersetzung unterstützen.

Wir rufen alle Christinnen und Christen in ihren Kirchen und Gruppen auf, das Evangelium als Angebot der Versöhnung neu zu begreifen, sich auf den Weg schößpferischer, aktiver Gewaltfreiheit zu begeben und viele kleine Schritte zu tun, die zu einem gerechten Teilen mit den Benachteiligten unserer Erde führen.