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Erklärung der Friedenskirchen

  1. Unsere Gemeinden, unsere Versammlungen und unsere Kirchen suchen in allem, was wir unternehmen, nach der Erleuchtung und der Führung durch den Geist Christi. Unser Suchen geht einher mit dem Studium der Schrift, von der wir glauben, dass sie von Gott eingegeben ist, so dass es keinen Widerspruch zwischen einer wahren Führung durch den Heiligen Geist und einer richtigen Auslegung der Schrift geben kann.
  2. Ob als Individuen oder als Kirchengemeinschaften gilt unsere Treue zuallererst Jesus Christus, unserem Herrn und Erlöser. Jede andere Treue, ob gegenüber dem Staat, dem Stamm, der Rasse, der politischen Partei oder der sozialen Bewegung, ist zweitrangig. Zusammen mit den Christen und Kirchen weltweit suchen wir nach der Einheit der Kirche unter der Führung des Heiligen Geistes
  3. Wir bezeugen , dass wir sowohl als Individuen als auch als Kirchengemeinschaften zum Friedensdienst aufgerufen sind. Es obliegt uns, in Situationen des Konfliktes oder der Ungerechtigkeit einzugreifen, um da für Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung zu wirken. Friedensstifter sind zwangsläufig auch Diener der Gerechtigkeit.
  4. Wir sind überzeugt, dass Christi Geist uns dazu führt, gewaltfrei zu sprechen und zu handeln, sodass kein anderer Mensch zuschanden kommt. Sollten wir uns in einer Lage befinden, in der eine Handlung, die einem anderen Schaden zufügt, unausweichlich erscheint, wenden wir uns an Gott und warten auf die Erleuchtung durch den Heiligen Geist. Wir sind nämlich zuversichtlich, dass uns zur rechten Zeit ein schöpferischer Weg des Umgangs mit der Gewalt eingegeben wird. Wir glauben, dass das Töten immer dem Willen Gottes widerspricht und dass ein solches Übel nicht getan werden darf in der Hoffnung, dass daraus Gutes entsteht. Ein gutes Ziel kann schlechte Mittel nicht rechtfertigen.
  5. Wir sind dazu aufgerufen, unseren Lebensstil zu überprüfen und uns zu fragen, ob unsere Rolle als Individuen und als Kirchengemeinschaften in der globalen Wirtschaft dem Frieden und der Gerechtigkeit dient. Wir suchen nach einer gerechten Verteilung der Rohstoffe unserer Erde, sodass jede erwachsene Person, jedes Kind in Würde und zur Ehre Gottes leben kann.

Gordon Matthews, Januar 2002

Aus dem Englischen übersetzt von Silvia von Verschuer

Von der Church and Peace-Mitgliederversammlung 2002 als Arbeitsdokument und als Arbeitshilfe zum Friedenszeugnis empfohlen.