Nah-Ost-Konflikt: Aufruf zum Gebet, zum Fasten und zur Aktion
Mitteilung der Mitgliederversammlung von Church and Peace 2002

Wir werden durch die Eskalation der Gewalt im Nahen Osten herausgefordert, den in der Falle des Hasses gefangenen Menschen, - Palästinensern und Israelis -, welche bereit sind, sich selbst und ihre eigene Zukunft zu zerstören, um andere zu vernichten, unsere Liebe kundzutun.

Zu dieser Herausforderung lesen wir im Brief des Apostels Paulus an die Epheser (Kapitel 5, Verse 1 und 2): "Ahmt Gottes Weise nach als die geliebten Kinder und wandelt in der Liebe, wie auch Christus euch geliebt und sich für uns dahingegeben hat als Gabe und Opfer für Gott, zu einem lieblichen Duft"

Dieses "Wandeln in der Liebe" ist die einzige Antwort auf die innere und äußere Verwüstung, denen die Menschen in diesem Konflikt unterworfen sind. Es bedarf der Macht des Geistes, um der Macht der Lüge, der Waffen und des Profits zu entkommen. Es bedarf auch der Anwesenheit von Friedensstiftern an Ort und Stelle.

Darum bitten wir die Christen, Kirchen, christlichen Gemeinschaften und Organisationen, die Einrichtungen zu unterstützen, die solche Freiwilligen ausbilden und in die Konfliktgebiete als Beobachter und Mediatoren entsenden. Wir denken unter anderem an die Christlichen Friedensstifter Teams (Christian Peacemaker Teams - CPT) und an die Initiative des Ökumenischen Rates der Kirchen (Ökumenisches Begleitprogramm in Palästina und Israel - EAPPI).

Wir laden ein und ermutigen zu Zeiten gemeinsamen Fastens und Betens. Sie sollen Zeichen sein:

  • der Buße für eine historische Mitverantwortung an dem Konflikt,
  • der Hoffnung auf einen Wendepunkt aus dem zerstörerischen Konflikt hin zu kreativen Handlungen
  • der Solidarität mit den Völkern im Nahen und Mittleren Osten.

    Mitgliedsorganisationen und Einzelmitglieder von Church and Peace bieten werden solche Fasten- und Gebetszeiten organisieren und Personen unterstützen, die ernsthaft einen Freiwilligendienst an Ort und Stelle erwägen.

    Erster Terminvorschlag: 6.-9. August 2002 (Jahrestage der Bombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki).

    Im Falle einer weiteren militärischen Eskalation wie beispielsweise eines Angriffs auf den Irak werden wir unseren Protest erheben und uns für gewaltfreie Lösungen des Konflikts einsetzen.

    Miribel, den 28.4.02